Bei einem Stromausfall können gesundheitlich erforderliche elektrische Unterstützungsgeräte in häuslicher Umgebung wie zum Beispiel bei der Beatmung zu Hause (Heimbeatmung) oder der Herzunterstützung nach dem Ende ihrer Akkulaufzeit ausfallen. Dies führt für die betroffenen Menschen zu einer unmittelbaren Lebensgefahr.
Bitte bereiten Sie sich bestmöglich auf einen Notfall vor und beachten Sie dazu gerne die Hinweise für Ihre Selbstvorsorge!
Sollte die Selbstvorsorge nicht ausreichen, ist ein schnelles, bedarfsorientiertes Eingreifen der Hilfskräfte notwendig. Um den Heidekreis hier eine Vorausplanung zu ermöglichen, werden Betroffene, deren Angehörige und sonstige beteiligte Personen gebeten, Daten über vorhandene Geräte und Patientinnen und Patienten vorab zu melden. Bitte verwenden Sie für die Übermittlung Ihrer Daten das dafür eingerichtete Online-Formular. Dieses können Sie hier aufrufen.
Soweit sich Ihre Daten in der Zukunft ändern, denken Sie bitte auch daran, diese Änderungen an den Heidekreis per E-Mail an: pg-energie@heidekreis.de zu übermitteln.
Die eingereichten Daten werden bis zum 31. Dezember 2024 beim Heidekreis gespeichert.
Hinweise für eine Vorsorge für Betroffene oder deren Angehörige / Pflegepersonen
- Sorgen Sie dafür, dass ihre medizinischen Geräte wie zum Beispiel ein Beatmungsgerät immer über einen ausreichend geladenen Akku verfügen. Beschaffen Sie sich gegebenenfalls einen Reserve-Akku / ein Reserve-Beatmungsgerät. Das gilt auch für zum Beispiel Absauggeräte.
- Halten Sie auch einen Hand-Beatmungsbeutel bereit, um zur Not manuell beatmen zu können, bis eine Notärztin oder ein Notarzt eintrifft. Das gilt auch für zum Beispiel Absauggeräte.
- Bei Menschen, die auf Sauerstoffgabe angewiesen sind, sollte immer eine von der Stromversorgung unabhängige Sauerstoff-Quelle (Sauerstoff-Druckgasflasche) vorhanden sein.
- Halten Sie batteriebetriebene Taschenlampen / Stirnlampen vor. Diese sollten immer am selben Platz liegen, damit Sie sie auch bei Dunkelheit finden. Denken Sie auch an ausreichend Ersatzbatterien.
- Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio (Kurbelradio oder ähnlich) betriebsbereit. Bei Stromausfall erhalten Sie wichtige Informationen über den Rundfunk.
- Notieren Sie sich wichtige Rufnummern und deponieren Sie die Liste an einem gut sichtbaren Platz. Wichtige Rufnummern können sein: die Hausmeisterin/der Hausmeister / die Hausverwaltung, das Störungstelefon Ihres Stromversorgers, die Notrufnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst.
- Bei einem Stromausfall funktioniert das Festnetztelefon nicht mehr. Mobiltelefone funktionieren bei einem lokal begrenzten Stromausfall weiterhin. Auch bei einem großflächigen Stromausfall funktionieren die Handy-Netze meistens länger als das Festnetz. Achten Sie daher darauf, dass Sie immer ein ausreichend aufgeladenes Mobiltelefon griffbereit haben.
- Für Wohngruppen heimbeatmeter Menschen könnte der Einbau einer Netzersatzanlage / unterbrechungsfreien Stromversorgung eine sinnvolle Möglichkeit sein.
Hinweise für den Fall eines Stromausfalls
Bitte bewahren Sie Ruhe!
Sie haben Vorsorge getroffen, die Akkus ihrer medizintechnischen Geräte funktionieren und halten diese am Laufen. Sollte dies nicht der Fall sein: Rufen Sie sofort den Notruf 112 an.
In allen anderen Fällen gilt:
- Versuchen Sie beim Störungstelefon Ihres lokalen Stromversorgers Informationen zu bekommen, wie lange der Stromausfall voraussichtlich dauern wird und welche Bereiche davon betroffen sind. Weisen Sie am Telefon darauf hin, dass Sie einen heimbeatmeten Patientin/Patienten betreuen, für den die Stromversorgung überlebenswichtig ist.
- Überlegen Sie, ob Sie ohne fremde Hilfe in einen nicht vom Stromausfall betroffenen Bereich ausweichen können. Zum Beispiel zu Freunden oder Verwandten, oder zu anderen heimbeatmeten Menschen.
Rufen Sie den Notruf 112 an, wenn
- es bei Ihnen beziehungsweise der von Ihnen betreuten Person zu einer akut lebensbedrohlichen Situation kommt.
- wenn die Spannung der Akkus der medizinischen Geräte zur Neige zu gehen droht.
Hier gilt: Rufen Sie rechtzeitig an, damit es nicht zu einer lebensbedrohlichen Situation kommt, bevor Hilfe da ist!
- Wenn der Stromausfall länger als 2 Stunden andauert.
Weisen Sie die Beschäftigten in der Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst darauf hin, dass es sich um einen Notfall bei einer heimbeatmeten Person handelt. Alle weiteren notwendigen Informationen fragen die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter der Leitstelle bei Ihnen ab. Daher ist es wichtig, dass Sie ruhig bleiben und nicht einfach auflegen. Die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter in der Leitstelle beendet das Gespräch, wenn er alle erforderlichen Informationen erfragt hat. Je nach Dringlichkeit wird Ihnen dann sofort Hilfe geschickt oder die Einsatzleitung der Feuerwehr organisiert die erforderliche Hilfe und meldet sich bei Ihnen. Bei einem länger anhaltenden Stromausfall könnte die Hilfe dann zum Beispiel darin bestehen, die heimbeatmete Person mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus oder eine andere geeignete Betreuungseinrichtung mit einer gesicherten Stromversorgung zu bringen.