Warum wurden Hornissen unter Schutz gestellt?
Die Lebensraumzerstörung hat in den letzten etwa 30 Jahren zu einem massiven Rückgang der Bestände in Deutschland geführt. Die Art war vom Aussterben bedroht. Die Entnahme hohler Bäume, der Einsatz von Pestizide und die Verfolgung aus oft unbegründeter Angst haben die Bestände immer weiter zurückgehen lassen. Dies hat dazu geführt, dass die Hornisse unter Schutz gestellt wurde und sie ohne Genehmigung weder getötet noch ihre Nester zerstört werden dürfen.
Sind Hornissen gefährlich?
Unsere größte soziale Faltenwespe, die Hornisse, ist völlig unbegründet als aggressiv oder gefährlich verrufen. Sie werden oftmals verfolgt und ihre einjährigen Nester werden mutwillig zerstört. Da Hornissen außerhalb ihres Nestbereiches (circa 4 Meter) eher scheu und fluchtbereit sind, besteht keine Gefahr grundlos angegriffen zu werden.
Hornissen ernähren sich von eiweißreichen Insekten und Baumsäften. Ein Interesse an süßen Speisen besteht nicht. Wenn es zu einem Stich kommen sollte, ist dieser nicht gefährlicher oder giftiger als der einer anderen Wespenart.
Was ist zu tun, wenn sich ein Hornissenvolk am Haus oder in unmittelbarer Umgebung angesiedelt hat?
Zuerst einmal sollte Panik vermeiden werden. Hornissen greifen Menschen ohne Grund in der Regel nicht an. Im Nestbereich sollte jedoch mit besonderer Vorsicht agiert werden bzw. der Bereich gemieden werden. Die Tiere greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen und meinen, ihr Volk verteidigen zu müssen. Vermeiden Sie aus diesem Grund jegliche Erschütterungen in der Nähe eines Nestes und halten Sie die Flugbahnen frei. Eventuellen Angriffen kann man sich durch das Verlassen des Nestbereiches entziehen.
Da Hornissen auch in der Dunkelheit jagen und sich von Lichtquellen angezogen fühlen, sollten Sie jegliche Beleuchtung in der Nähe eines Nestes vermeiden. Dies beeinträchtigt die Tiere in ihrer Orientierung. Fenster in der Nähe eines Nestes sollten geschlossen gehalten werden oder mit geeigneten Insektenschutzgittern versehen werden.
Mit den ersten Nachtfrösten im Spätherbst kommt das Volk zum Erliegen. Nur die befruchteten Jungköniginnen suchen sich einen sicheren Platz zum Überwintern. Das dann verlassene Nest kann von anderen Insekten als Unterschlupf für den Winter genutzt werden. Daher sollten die verlassenen Nester möglichst bis zum natürlichen Verfall an ihrem Platz belassen werden.
Sollten Sie ein Nest auf Ihrem Grundstück feststellen, wägen Sie bitte sorgfältig ab, ob das Nest nicht bis zum Absterben des Volkes im Herbst an seinem Standort verbleiben kann.
Sollten besondere Gründe (Allergien, dringliche Bauarbeiten oder ähnliches) vorliegen und einen Verbleib des Nestes an der ursprünglichen Stelle unmöglich machen, ist die Situation vor Ort durch eine Beraterin oder einen Berater zu beurteilen und über die weiteren Maßnahmen gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde zu beraten. Eine Umsiedlung oder gar einen Beseitigung ist nur nach vorheriger Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig.
Der Kontakt zu einer Beraterin oder einem Berater kann bei Bedarf durch die Untere Naturschutzbehörde vermittelt werden.
Warum sind Hornissen nützlich?
Hornissen sind nicht nur für die Natur nützliche Tiere. Sie sind auch für den Menschen durchaus nützlich. Die Arbeiterinnen erbeuten zur Versorgung der Brut eine Vielzahl von Insekten wie Mücken, Fliegen und andere Wespenarten (ca. 500 Gramm pro Tag und Nest) und leisten damit einen deutlichen Beitrag zur Bekämpfung von Forst- und Gartenschädlingen.