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Informationen zu Kopfläusen

Wie sehen Läuse aus?
Kopfläuse sind flügellose Insekten, die bei 1 bis 3 % der Kinder in den Industrieländern vorkommen. Das blutsaugende Insekt ist 2 bis 3 mm lang und lebt auf dem behaarten Kopf des Menschen.

Lausweibchen legen täglich mehrere Eier. Diese befinden sich in durchsichtigen Hüllen, die in der Nähe des Haaransatzes an den Haaren festkleben und Nissen genannt werden. Aus den Eiern schlüpfen nach sieben Tagen Larven. Danach werden die leeren Nissen heller und besser sichtbar.
Mit dem Wachstum des Haares entfernen sich die Nissen ca. 1 cm pro Monat von der Kopfhaut und können noch Monate nach erfolgreicher Behandlung am Haar kleben. Die Larven verlassen den Kopf nicht in den ersten sieben Tagen und entwickeln sich binnen 10 Tagen zu geschlechtsreifen Läusen.

Wie bekommt man Läuse?
Jeder Mensch kann Kopfläuse bekommen. Sie werden in der Regel bei direktem Kontakt von Kopf zu Kopf übertragen. Der indirekte Weg über gemeinsam benutzte Kämme, Bürsten und Textilien ist eher die Ausnahme, denn Kopfläuse sind alle zwei bis drei Stunden auf eine Blutmahlzeit angewiesen, da sie sonst austrocknen und nach 36 Stunden bewegungsunfähig werden. Mangelnde Hygiene spielt beim „Erwerb“ von Kopfläusen keine Rolle. Durch Kopfläuse werden in Europa keine Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien übertragen. Allerdings verursachen Kopfläuse lästigen Juckreiz und infolge des Kratzens entzünden sich Wunden auf der Kopfhaut.

Was ist zu tun?
Wir bitten Sie, die Haare Ihres Kindes gründlich auf das Vorhandensein von Kopfläusen zu untersuchen. Am besten scheiteln Sie das Haar mit einem Kamm und suchen unter guter Beleuchtung streifenweise die Kopfhaut und die Haarsträhne auf dem Kamm ab. Hierzu eignet sich auch sehr gut eine Lupe.
Besonders gründlich sollten Sie die Stellen an der Schläfe, um die Ohren und im Nacken überprüfen. Nur wenn Nissen weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernt sind, können sich noch lebende Läuselarven darin befinden.
Wenn Sie lebende Läuse oder kopfhautnahe Nissen bei weniger als 1 cm Abstand entdecken, sollten Sie unverzüglich eine Behandlung mit einem Mittel gegen Kopfläuse durchführen. In diesem Fall sind Sie auch zur Mitteilung an den Kindergarten, die Schule und sonstige Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet. Hieraus erwachsen Ihnen keine Nachteile, denn Ihr Kind kann bereits am Tag nach einer korrekten Behandlung die Einrichtung wieder besuchen.
Untersuchen Sie auch alle Mitglieder Ihrer Familie und enge Kontaktpersonen Ihres Kindes. Alle Betroffenen müssen auch behandelt werden.

Wie behandelt man richtig?
Insektizidhaltige Mittel zur Abtötung von Kopfläusen sind äußerlich anzuwendende Lösungen, Shampoos oder Gele. Die Insekten tötende („insektiziden“) Substanzen gewährleisten bei korrekter Anwendung einen Behandlungserfolg. Läusemittel sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Sie können sich das Mittel auch von einer Ärztin oder einem Arzt verordnen lassen. Da Larven und Läuse bei korrekter Behandlung mit den genannten Mitteln sicher abgetötet werden, ist eine Weiterverbreitung des Kopflausbefalls nach einer solchen Behandlung nicht zu befürchten. Deshalb können Kinder den Kindergarten, die Schule oder sonstige Gemeinschaftseinrichtungen am Tag nach der Behandlung wieder besuchen.

Zweitbehandlung notwendig!
Allerdings können Läuseeier eine korrekte Behandlung mit Läusemitteln überleben. Deshalb ist eine zweite Behandlung nach acht bis zehn Tagen erforderlich, um die Läuseplage sicher los zu werden. In diesem Zeitraum sind alle Larven aus den verbliebenen Eiern geschlüpft, haben den Kopf ihres Wirtes noch nicht verlassen und selbst noch keine Eier gelegt.

Leider sind die gut wirksamen Läusemittel in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht anwendbar. Schwangere und Stillende sollten ebenso wie Säuglinge und Kleinkinder nur nach ärztlicher Rücksprache behandelt werden.
Auch bei Kopfhautentzündungen, Allergien und Überempfindlichkeiten sollte ein Arzt oder eine Ärztin zu Rate gezogen werden. Ansonsten spricht nichts gegen eine Behandlung in alleiniger elterlicher Regie. Entscheidend ist, dass die Gebrauchsanweisung des Läusemittels genau befolgt wird.
Zusätzlich sind eine Reinigung der Kämme, Haar- und Kleiderbürsten, Fußböden und Polstermöbel erforderlich. Weiterhin empfehlen wir, Handtücher und Bettwäsche, Kleidung und Plüschtiere bei 60 Grad zu waschen und im Wäschetrockner zu trocknen oder chemisch reinigen zu lassen. Auch Überwärmen (+ 45 Grad Celsius über 60 Minuten) oder Unterkühlen (-15 Grad Celsius über einen Tag) oder Abschließen über eine Woche in einen Plastiksack vernichtet Kopfläuse.
Wenn Sie Ihre Sorgepflichten entsprechend diesen Ratschlägen befolgen, lassen sich die Plagegeister verhältnismäßig leicht beseitigen und eine Weiterverbreitung unterbleibt.

Weiter Informationen können Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung abrufen. Die Broschüre "Kopfläuse ... was nun?" steht dort in mehrern Sprachen zur Verfügung.