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Erkundungsarbeiten am Dethlinger Teich

Erkundungsarbeiten am Dethlinger Teich

26. März 2020: Bei der seit dem 16.09.2019 begonnenen Kampfmittelräumung am Dethlinger Teich wurden insgesamt 2.552 Stück Kampfstoffgranaten im Arbeitszelt geborgen. Ferner wurden im Randbereich eine 15 cm - Kampfstoffgranate und eine sogenannte 7,5 cm - Ausstoßbüchse geborgen. Insgesamt handelt es sich damit um circa 33 t Munition mit rund 2,8 t chemischer Füllung und circa 780 kg Sprengstoff. Im Rahmen der letzten sechs Monate wurden außerdem rund 70 kg Munitionsschrott, rund 200 t Boden-/Bauschutt-Gemisch und circa 15.000 t Wasser zur GEKA abgefahren.

13. März 2020: Das Grundwasser im Schacht 3 wurde bei circa 3,8 m unter der Oberkante des Betonfußbodens erreicht. Die Räumarbeiten sind damit auch in diesem Schacht beendet. Es wurde keine Munition gefunden. Es bleibt somit bei der Gesamtzahl der geborgenen Kampstoffgranaten von 2.552 aus den Schächten 1 und 2.

12. März 2020: Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und Landrat Manfred Ostermann bei der VertragsunterschriftAm 12. März 2020 wurde die Finanzierungsvereinbarung mit dem Land für die geplanten vorbereitenden Arbeiten für die Gesamtsanierung des Dethlinger Teiches in Höhe von 6,6 Mio. Euro von Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und Landrat Manfred Ostermann unterzeichnet. Das Geld wird für unter anderem die Anschaffung einer Wasserhaltungsanlage, die Kosten der Wache vor Ort, die Ebnung der Fläche am Dethlinger Teich, den Bau einer unterirdischen Schutzwand zur Abhaltung von Grundwasser, den Anschluss an das Stromnetz und ans Abwasser sowie für die Ausschreibung des „Rettungsdienstes“ verwendet.

28. Februar 2020: Bis zum Vormittag des 27. Februar 2020 wurden Erkundungsarbeiten am Dethlinger Teich bei Munster wechselweise in zGrundwasserfläche in Schacht 1wei Schächten durchgeführt. Aus Sicherheitsgründen mussten die Arbeiten im Schacht 2 wenige Zentimeter oberhalb des Grundwassers abgebrochen werden. Im Schacht 1 wurde die Grundwasseroberfläche bereits vorher freigelegt, sodass die Räumarbeiten im Schacht 1 und 2 als abgeschlossen betrachtet werden müssen. Es wird nun ein weiterer Schacht hergestellt. Dieser wird genutzt, um die Datenlage zu verbessern.

27. Februar 2020: Die Gesamtzahl der geborgenen Kampfstoffgranaten hat sich auf  2.552  Stück erhöht.

25. Februar 2020: Die Sohlen der beiden Schächte liegen - bezogen auf die Oberkante Betonfußboden - aktuell bei 4,6 m (Schacht 1) bzw. 4,1 m (Schacht 2). Es wird wechselweise in beiden Schächten gearbeitet. Bis zum 24.01.2020 wurden insgesamt 2.136 Funde geborgen. Die Granaten waren ausnahmslos unbezündert und ohne Führungsringe. Bis auf einige ganz wenige Ausnahmen waren die Granaten ohne Leckage. Bei den Leckagen wurde jedes Mal der Hautkampfstoff Lost nachgewiesen. Daneben wurden einige wenige Munitionskleinteile geborgen. Weiterhin werden täglich 100 m³ Wasser abgefahren. Die lokale Grundwasserabsenkung im Schacht wird durch die eingebauten Tauchpumpen erzeugt.

Die Verhandlungen für die anschließende Sanierung laufen.  Derzeit sind Landes- und Bundesministerien in Kontakt.

Wie geht es nach Ostern weiter? Aktuell wird das Vergabeverfahren für eine Grundwasserreinigungsanlage (GWRA) vorbereitet. Hinzu kommen diverse Detailplanungen im laufenden Jahr.

Aufgrund der aktuellen Situation ist davon auszugehen, dass das "Erkundungsziel 6,5 m" ohne die erwähnte GWRA nicht erreicht werden kann. Dies bleibt abzuwarten.

14. Februar 2020: Die aktuelle Zahl der geborgenen und entsorgten Kampstoffgranaten liegt nun bei 1.842. 

6. Februar 2020: Im zweiten Schacht ist eine Tiefe von circa 2,5 m erreicht. Es wurden dabei bis gestern 220 weitere unbezünderte Kampfstoffgranaten geborgen und zur GEKA abgefahren. Zusammen mit den 1.401 Stück aus 2019 liegt die Gesamtzahl nun bei 1.621 Stück. Alle bisherigen Granaten waren unbezündert. Die obersten rund 2 m im Schacht zwei bestanden aus Betonbruch. Wie schon im Schacht eins nimmt die Munitionsbelastung jetzt wieder zu, wenngleich das Ausmaß ganz offensichtlich geringer ausfällt. Der Schacht zwei soll nun auch zur lokalen Grundwasserabsenkung im benachbarten Schacht eins genutzt werden. Momentan ist im Schacht eins ein Wasserstand von etwa 0,5 m unter der Sohle. Ab kommenden Montag werden die Arbeiten im Schacht eins fortgesetzt.

21. Januar 2020: Die Wasserhaltung über die Festtage hat leider nicht den gewünschten Effekt erzZu sehen ist links der erste verschlossene Schacht und rechts der zweite, in dem gearbeitet wird. Der Bagger kann von diesem Standort beide Schächte bedienen. ielt. Das Wasser steht praktisch auf der Sohle des rund 4,5 m tiefen Schachtes. Zur Vermeidung von weiteren Arbeitsunterbrechungen wurde unmittelbar neben dem ersten Schacht mit der Herstellung eines zweiten Schachtes begonnen. Somit kann nun unabhängig vom erreichten Wasserstand jederzeit gearbeitet werden, wobei die Priorität selbstverständlich auf dem ersten Schacht liegt.

Derzeit gibt es noch keine konkreten Pläne, wie es nach dem Ende der Erkundungsarbeiten weitergeht. Unter der Voraussetzung einer belastbaren Finanzierungsaussicht soll zunächst die Infrastruktur für die Sanierung vorbereitet werden. Die Gespräche und Verhandlungen über die Finanzierung sind noch nicht abgeschlossen. 

19. Dezember 2019: Die Erkundungsarbeiten wurden heute eingestellt und werden nach einer "weihnachtlichen Pause" am 13. Januar 2020 wieder aufgenommen. Ab 07.01.2020 laufen vorbereitende Arbeiten. Die B 71 wird deshalb ab diesem Zeitpunkt bis zum 30. April 2020 erneut voll gesperrt. In der Zeit vom 21. Dezember 2019 bis zum 6. Januar 2020 ist sie frei befahrbar. Die Zahl der geborgenen Kampfstoffgranaten beträgt 1.401. Die letzten Granaten werden heute zur GEKA abgefahren.

5. Dezember 2019: Die aktuelle Zahl der geborgenen Kampfstoff-Granaten liegt nun bei 1.106.

2. Dezember 2019: Laut dem niedersächsischen Umweltministerium soll und muss der Dethlinger Teich komplett saniert werden. Die Frage nach dem "ob" stellt sich nicht mehr. Zu klären ist das "wie" und wer die Kosten trägt. Eine aktuelle Machbarkeitsstudie des Umweltministeriums schätzt die Kosten für die Entsorgung der gefundenen Kampfmittel und -stoffe sowie des kontaminierten Bodens auf mindestens 50 Millionen Euro. Die Sanierung werde mindestens drei Jahre dauern.

Nach Zusage des niedersächsischen Umweltministeriums für 1,6 Millionen Euro zur Beendigung der Erkundungsarbeiten und weiterer 5 Millionen Euro für die sich anschließenden Sanierungsarbeiten kann auch nach dem 20. Dezember 2019 weitergearbeitet werden. Die Wiederaufnahme der Bergung Stand 29.11.2019: Mittlerweile hat der Instagram-Account "dethlingerteich" 1.039 Abonntinnen und Abonnenntenvon Kampfmitteln beginnt am 13. Januar 2020.

28. November 2019: Heute wurde die 1.000. Kampfstoff-Granate geborgen. Bis zum Ende des Tages wurden sechs weitere an das Tageslicht geholt. Die Gesamtzahl erhöht sich damit auf 1.006.

22. November 2019: Die gefundenen Kampfstoffgranaten sind ohne Explosivstoff und mit geringer Kampfstoffmenge ausgestattet. Aufgrund dieser gemachten Erfahrungen kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt das dem Sicherheitskonzept zugrunde liegende Szenario mit der detonativen Umsetzung einer Sprenggranate mit gleichzeitiger Freisetzung des Inhaltes einer Kampfstoffbombe ausgeschlossen werden. Nach intensiver Beratung mit allen an den Arbeiten Beteiligten wurde vereinbart, dass bis auf weiteres auch bei Wind aus anderen als der westlichen Richtung im Schacht gearbeitet werden kann. Eine Gefährdung der Bevölkerung außerhalb der Sperrzone wird dabei ausgeschlossen. Der Räumfortschritt  am Dethlinger Teich kann somit oViel Munition auf engstem Raumptimiert werden.

Bis zum Ende dieser Woche wurden insgesamt 760 Kampfstoffgranaten im Schacht geborgen und zur GEKA abgefahren. Die aktuelle Sohle im Schacht liegt bei 2,7 m unter der Oberkante Betonboden. Die Munition stammt aus ca. 12 m³ Aushubmaterial. Das Ziel, die Erkundung im Schacht bis Weihnachten zu erreichen, wird aufgrund des massiven Munitionsaufkommens nicht umgesetzt werden können. Aktuell laufen verschiedene Gespräche mit dem Ziel, die Arbeiten 2020 fortsetzen zu können.

28. Oktober 2019: Heute Morgen um kurz vor neun wurde bei den Erkundungsarbeiten am Dethlinger Teich bei Munster die 100. Granate geborgen. Alle Granaten waren unbezündert, ohne die sogenannten Führungsringe und ohne erkennbare Leckagen. Aufgrund der äußeren Merkmale wird vermutet, dass es sich bei der Munition fast ausnahmslos um Kampfstoffgranaten handelt.

Seit letzter Woche hat die Anzahl der geborgenen Granaten massiv zugenommen. Sie liegen im Gemisch mit dem Betonschutt, der beim Abriss der Bunker in der benachbarten Luftwaffen-Munitionsanstalt anfiel. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich als Mitunterzeichner des sogenannten Chemiewaffenverbotsabkommens verpflichtet, keine chemische Munition zu besitzen und entsprechende Altmunition unter Beteiligung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag zu vernichten. Die Zustimmung für die Öffnung der Munition liegt mittlerweile vor. In der kommenden Woche sollen die ersten Granaten bei der GEKA, Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungsaltlasten mbH, in Munster untersucht werden.

Die aktuelle, praktisch trockene Sohle des Schachtes befindet sich in circa 2,2 Meter Tiefe. Bisher wurden in der Atmosphäre des Arbeitszeltes keine chemischen Kampfstoffe nachgewiesen.

15. Oktober 2019: Bis gestern wurden insgesamt acht Artilleriegranaten der Kaliber 10,5 cm und 15 cm aus der Zeit des II. Weltkriegs geborgen und zur GEKA transportiert. Es handelt sich um Kampfstoffverdachtsmunition, die Granaten haben also vermutlich eine Kampfstofffüllung. Die Munition durchläuft die in solchen Fällen übliche Arbeitsroutine, d. h. die Granaten werden geröntgt und aufgrund des Aufbaus einem Typ zugeordnet. Nach Meldung an die OPCW in Den Haag und Freigabe werden sie dann im Sprengofen beseitigt. In Fall der Granaten vom Dethlinger Teich werden diese vor der Vernichtung noch geöffnet, der Inhalt analysiert und alles detailliert dokumentiert, um Rückschlüsse für eine umfassende Gefährdungsbeurteilung der Situation am Dethlinger Teich ziehen zu können.

Das Abpumpen und Entsorgen des Teichwassers läuft weiterhin parallel zu den Sondierungen auf Hochtouren. Derzeit werden vier Tanklastwagen pro Tag zur GEKA gefahren (ca. 95 m3). Dies soll nach Möglichkeit noch gesteigert werden, an der notwendigen Anlagentechnik arbeitet die GEKA. Bisher wurden bereits ca. 3000 m3 Wasser abgepumpt.

10. Oktober 2019: Am Vormittag wurden zwei Kampfmittel geborgen und verpackt. Am Nachmittag wird es einen weiteren Gefahrguttransport zur GEKA geben. Die permanente Luftüberwachung im Zelt hat noch keinen chemischen Kampfstoff nachgewiesen, d. h. aus dem mittlerweile rd. 1,7 m tiefen Schacht tritt nichts aus. Vorsorglich ist die Luftreinigungsanlage rund um die Uhr in Betrieb.

C-Feuerwerker bei der Sichtung und Sortierung8. Oktober 2019: Der erster Munitionsfund wurde geborgen und nach Prüfung der Transportsicherheit durch den niedersächsischen Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) als Gefahrguttransport zur GEKA gebracht. Nach entsprechender Klassifizierung werden die beiden Kampfmittel dort zeitnah in den Anlagen ihrer endgültigen Vernichtung zugeführt.

1. Oktober 2019: Die Arbeiten werden mit einem Greifarmbagger durchgeführt, um den Unterbeton zu "zerstören" und das Material entnehmen zu können. Das Material wird auf einem "Sortiertisch" ausgebreitet und von Munitionsfachleuten überprüft. Mit dem ersten Munitionsfund wird ab dem 14. Oktober 2019 gerechnet.

27. September 2019: Heute wurde mit dem Aushub der 1952 aufgebrachten Deckschicht aus Betonschutt und Boden begonnen. C-Feuerwerker haben das Material gesichtet und sortiert.

Instagram-Profil 25. September 2019: Über das Instagram-Profil "dethlingerteich" ist der Heidekreis seit dem 25. September 2019 aktiv und gibt einen Einblick über die Arbeiten vor Ort.

23. bis 27. September 2019: Nach aktueller Planung wird im Verlaufe dieser Woche mit dem Aushub der 1952 aufgebrachten Deckschicht aus Betonschutt und Boden begonnen. Diese Schicht ist aufgrund der geophysikalischen Untersuchungen mutmaßlich munitionsfrei, sodass mit dem ersten Munitionsfund Anfang Oktober 2019 gerechnet wird.

16. bis 20. September 2019: Die ersten Tage sind planmäßig für die Einarbeitung der Beteiligten einschließlich weiterer Rettungsübungen vorgesehen. Die verschiedenen Teams der Kampfmittelräumfirma machen sich mit der Technik (Bagger, Kran usw.) vertraut und üben die Arbeitsabläufe. Testweise erfolgt dabei auch der Aushub von Material. Hierbei handelt es sich aber nicht um den Untergrund des Dethlinger Teiches, sondern um die Schotterschicht, die vor wenigen Wochen zur Flächenbefestigung aufgebracht wurde. Im Ergebnis erfolgt die notwendige Routinebildung am Standort. Während dieser Einarbeitung werden auch die Mitglieder des medizinischen Rettungsteams durchgetauscht, sodass auch hier jede Person mit den örtlichen Verhältnissen vertraut ist.

Aufgrund der enstehenden Mehrkosten in Bezug auf die Erkundungsarbeiten am Dethlinger Teich wurde am 16. September 2019 die Änderungsvereinbarung zur Kostenübernahme von Staatssekretär Frank Doods, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, und Landrat Manfred Ostermann unterschrieben. Damit stehen 3,6 Millionnen Euro für die Untersuchungen zur Verfügung.


Die Öffnung des Dethlinger Teiches ist vorbereitet

September 2019: Am 2. September 2019 wurden in der etwa 2 km von der Räumstelle entfernt liegenden Ortschaft Oerrel mehr als 300 Briefe mit Verhaltenshinweisen im (unwahrscheinlichen) Falle einer Großhavarie verteilt. In einem Haus, in dem Fenster und Türen verschlossen sind, ist man auf jeden Fall sicher. Um alles andere kümmern sich die gut vorbereiteten Rettungskräfte.

Am 3. September 2019 gab es vor Ort eine umfangreiche Rettungsübung durch GEKA, DRK und Heidekreis-Klinikum, die erfolgreich durchgeführt wurde. Sie wurde von der Presse sowie Radio und Fernsehen hautnah begleitet und darüber berichtet.

Die seit mehr als zwei Jahren laufenden intensiven Vorbereitungen unter Unterstützung aller erforderlichen Fachkräfte und die vielfältigen technischen Sicherungseinrichtungen  lassen die Organisatoren dieses weltweit fast einmaligen Projektes sicher sein, dass die Teichöffnung für alle Beteiligten und die betroffene Bevölkerung sicher durchgeführt und abgeschlossen wird.

August 2019: Die erforderlichen Wegearbeiten einschließlich der Herstellung der Versorgungsleitungen am Dethlinger Teich und zwischen der Bundesstraße B 71 und dem Dethlinger Teich wurden Anfang August 2019 fast vollständig abgeschlossen. Der Anschluss der Trinkwasserleitung nach dem Durchbohren des Bundesstraßendammes wurde Ende August fertiggestellt, nachdem die Baucontainer aufgestellt waren. Die Zufahrt (und Abfahrt vom) zum ehemaligen Teich ist jetzt im Normal- und im Notfall über mindestens drei unabhängige Wegstrecken möglich.

Als nächstes wurde als Bodenplatte für das erforderliche Einhausungs-Zelt eine etwa 20 m mal 30 m große Betonplatte gegossen. In diese Platte wurde dann im Bereich der höchsten geomagnetischen Intensität (Metall im Untergrund) ein etwa 3,7 m Durchmesser großes Loch geschnitten, aus dem später die im Teich vermuteten Kampfstoffbehälter geborgen werden sollen.

Befestigungsmauer neben dem Schutzzelt/der EinhausungAls statische Befestigungsmauer für das Zelt wurden seitlich der Betonfläche etwa 60 Stück sogenannte „Heidelegos“ aufgebaut, die pro Stück etwa 2,4 Tonnen wiegen. Auf diese Betonblöcke wurde in etwa 2 Tagen Arbeit das Zelt montiert, das eine Firsthöhe von etwa 10 m und eine Traufhöhe von etwa 7 m hat. Das Zelt selbst hat zwei  Großöffnungen für Baugeräte, die mit Schnelllauftoren ausgestattet sind. Eine weitere Zeltöffnung wird mit einer Material- und einer Personenschleuse ausgestattet, die jeweils etwa 12 m lang sind. Die Personenschleuse enthält eine Personendusche mit Warmwasseranschlüssen zur Dekontamination. Die Personenschleuse wird in der zweiten Septemberwoche geliefert und montiert.

Zum weiteren Infrastrukturinventar gehören drei Großcontainereinheiten: die sogenannte Leitwarte, ein Sozialcontainer und ein Schwarz-Weiß-Container, die durch mehrere Material- und einem Schlafcontainer für die Wachmannschaft ergänzt werden. Das Ganze wird von zwei unabhängigen Großaggregaten mit Strom versorgt, die sich bei Ausfall gegenseitig ersetzen.

Die Leitwarte überwacht mit diversen intelligenten Kameras sowohl tagsüber als auch nachts die mit Scheinwerfern ausgeleuchteten Außen- und Innenbereiche des Zeltes und der Umgebung. Der Schwarz-Weiß-Container und die Leitwarte sind durch etwa 2,50 m hohe Schutzmauern aus „Heidelegos“ gegen Druckeinwirkung geschützt. Eine weitere Schwergewichtswand steht im Arbeitszelt, um den Eingangsbereich zur Personenschleuse zu schützen.

Im Arbeitszelt selber sorgt eine Großbatterie von 2 Gebläsen und 60 Aktivkohlefiltern dafür, dass das Innenluftvolumen des Zeltes etwa sechsmal pro Stunde ausgetauscht wird. Eine weitere Belüftung direkt am Arbeitsschacht zieht dort etwa 5.000 m3 Luft pro Stunde ab und filtert sie ebenfalls mit Aktivkohle.

Eine ausgeklügelte Luftanalytik weist nach, ob und wieviel belastete Luft in die Aktivkohlefilter gesaugt wird und dass nur schadstofffreie Luft nach außen abgegeben wird. Sollte doch einmal der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Luftschadstoffe nach außerhalb des Zeltes gelangen, wird durch Außensensoren die Intensität der Luftbelastung festgestellt. Dann kann durch eine aus der Leitwarte ferngesteuerte Wasserschleierkanone die potentielle Schadstoffwolke eingenebelt und „niedergeschlagen“ werden. Gleichzeitig wird die Aufgrabungsöffnung des Dethlinger Teiches durch einen Deckel gesichert.

Probenahme und Analytik von Wasser und Boden der neu hergestellten Brunnen
Seit Anfang August 2019 liegen die Prüfberichte zu den aktuellen Boden- und Grundwasseruntersuchungen vor.

Im Rahmen der kürzlich durchgeführten Brunnenherstellung wurden drei Proben des Bohrgutes entnommen und laboranalytisch untersucht. Festgestellt wurden die Verbindungen 1,4-Oxathian, 1,4-Dithian und 1-Oxa-4,5-Dithiepan in einer Konzentration von in Summe bis zu ca. 30 µg/kg.

Nach Fertigstellung der neuen Brunnen konnten diese erstmalig am 10.07.2019 höhenorientiert beprobt werden. Dabei wurden beginnend mit der Oberkannte des aktuellen Wasserstandes bis in eine Tiefe von 6,5 m insgesamt 13 Wasserproben entnommen. Die anschließende Analytik ergab hohe Gehalte an Lostabbauprodukten in einer Größenordnung in Summe von bis zu 11,5 mg/L. Im Einzelnen wurden folgende Substanzen nachgewiesen: 1,4-Oxathian, 1,4-Dithian und 1-Oxa-4,5-Dithiepan, 1,2,5-Trithiepan, Thiodiglycol (TDG), Thiodiglycolsulfon (TDGS) und Thiodiglycolsulfoxid (TDGSO). Darüber hinaus findet sich in den Proben Arsen mit bis zu ca. 3,1 mg/L und Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die in Ihren Konzentrationen bis zu ca. 1,2 mg/L erreichen.

Eine durchgehende Schichtung des Wassers auf Basis der oben genannten Untersuchungen kann derzeit nicht festgestellt werden, vielmehr sind die Schadstoffkonzentrationen über die betrachtete Tiefe der Pegel relativ ähnlich. Lediglich im obersten Meter des Wassers sind die Schadstoffgehalte im Vergleich zu den übrigen Probenahmepunkten deutlich niedriger.

Grundwasserentnahme im Teich
Seit 1. Juli  wird Grundwasser aus dem Dethlinger Teich abgepumpt. Dafür hat die GEKA Munster vier 1.000l Behälter bereitgestellt, um das Pumpwasser aufzufangen. Das abgepumpte Grundwasser wird durch Speziallabore chemisch untersucht, um die weitere Behandlung und den weiteren Entsorgungsweg festzulegen.

Luftaufnahme vom Dethlinger Teich mit dem Schutzzelt über dem BohrlochInfrastrukturarbeiten
Seit dem 21. Juni 2019 finden Infrastrukturarbeiten in Form von Wegearbeiten und der Herstellung von Versorgungsleitungen im Umfeld des ehemaligen Dethlinger Teiches durch eine Neuenkirchener Tiefbaufirma statt. Es werden die Grasnarben auf den Feldwegen mittels Bagger abgezogen und von Sattelschleppern wird Fräs- und Brechgut herangefahren und mit etwa 20 cm Stärke auf den Fahrbahnen aufgebracht. Darüber hinaus wird eine Wasserversorgungsleitung und ein Leerrohr für Kommunikakationsleitungen verlegt. Die Arbeiten schreiten zügig voran.

Brunnenherstellung zur Wasserhaltung
Zwischen dem 24. Juni und 25. Juni 2019 hat die Firma WIWA-Kampfmittelbergung aus Hamburg Kampfmittelsondierungsarbeiten im nördlichen Dethlinger Teich zur Vorbereitung der Herstellung von drei Wasserhaltungsbohrungen durchgeführt. Dabei wurden unter Vollschutz mit einem Bagger mit vormontierter Bohrschappe insgesamt 15 Löcher mit 10 cm Durchmesser vorgebohrt und geomagnetisch abschnittsweise in der Tiefe vermessen. An drei Stellen wurde im Dreieck Kampfmittelfreiheit festgestellt. Dort wurden seit dem 26. Juni von der Firma Hölscher Wasserbau aus Hodenhagen Bohrungen mit 70 cm Durchmesser niedergebracht und diese dann als WasserhaltungsbrunBohrgerät im Einsatznen mit 30 cm Durchmesser bis ca. 8 m Tiefe ausgebaut. Die erbohrte Auffüllung bestand jeweils hauptsächlich aRingraumverfüllung mit Filterkies und messtechnische Überwachungus Bauschutt. Sandige Schichten wurden teilweise nur an der Basis der Bohrungen festgestellt. Die zutage geförderten Flüssigkeiten waren relativ klar und rochen stark nach PAK (Teeranstrich der Betonabfälle). Die lufttechnische Überwachung durch die Firma Hazard Control ergab keinen Hinweis auf chemische Kampfstoffe. Eine Art von Kampfstoffcocktail „Erbsensuppe“ wurde in keiner der Sondierungen oder Bohrungen beobachtet. Bei den Sondier- und Bohrarbeiten waren anwesend: ein C-Feuerwerker der GEKA, ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator (SIGEKO) des Planungsbüros Mull und Partner, Analytische Begleitung durch das Labor Hazard Control, eine örtliche Bauüberwachung durch den Heidekreis, ein Rettungswagen mit 2 Rettungssanitätern des DRK Soltau und die Mitarbeiter der Firmen WIWA und Hölscher. Ein spezialisierter Mediziner war während der Arbeiten in Abrufbereitschaft in seiner Praxis in Munster. Die Brunnenbohrarbeiten wurden am 27. Juni fertiggestellt. Am 28. Juni wurden die Pumpen in die Bohrbrunnen eingebaut. Die Fahrzeuge und Bohrgeräte sind mit Spezialmittel dekontaminiert und mit sauberem Wasser in Arbeitsschutzkleidung gereinigt worden.