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Mitbestimmung möglich machen und Vielfalt fördern

Partizipation fördern, Demokratie stärken und Kooperationen anbahnen: Dies sind die Ziele des Förderprogramms „Demokratie leben!“, das der Landkreis Heidekreis in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS) Heidekreis in den nächsten acht Jahren im Heidekreis mit viel Leben füllen will. Die Auftaktveranstaltung dafür fand am 1. Juli bei der VHS in Soltau statt, insgesamt sind 22 Bündnispartnerinnen und Bündnispartner beteiligt.
Das Programm „Demokratie leben!“ gibt es bereits seit 10 Jahren in Deutschland und es wird aktuell vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Der Heidekreis und die VHS arbeiten seit vergangenem Jahr an der Umsetzung, vieles wurde hinter den Kulissen bereits erdacht und organisiert. So sieht das Programm zum Beispiel die Beteiligung der Zivilgesellschaft vor. Hierzu wurden Aufrufe gestartet und Anfragen versendet. 22 Institutionen beteiligen sich zum Start - mehr sind ausdrücklich erwünscht. Aktuell sind zum Beispiel der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Kreisfeuerwehr und der Kreisschülerrat dabei. Zum Sprecher des Bündnisses wurde Ottomar Fricke vom Kirchenkreis Walsrode gewählt, seine Vertreterin ist Dana Frost vom Sportbund Heidekreis.
Bei der Auftaktveranstaltung bei der VHS in Soltau machte Dr. Katharina Rogge-Balke, Leiterin der VHS Heidekreis, deutlich, dass viele der Anwesenden schon ihr ganzes Leben lang von demokratischen Werten wie freien Wahlen und Meinungsfreiheit profitiert hätten, dies aber als selbstverständlich ansehen würden. Was es aber eben gerade nicht sei. Aktuelle politische Entwicklungen zeigten, wie schnell die Demokratie in Gefahr gerate. Auch Landrat Jens Grote unterstrich in seiner Rede, dass es wichtig sei, die jungen Menschen zu sensibilisie-ren, sie aber auch mitbestimmen zu lassen. 
Die Mitbestimmung ist ein zentrales Element des Förderprogramms. So ist eine Demokratiekonferenz unter breiter Beteiligung der Jugend ausdrücklich vorgeschrieben. Sie soll noch im Herbst diesen Jahrs umgesetzt werden. Und alles Weitere liegt im Wesentlichen in der Hand der Zivilgesellschaft. VHS-Projektleiter Christian Kroll erklärte, dass jeder, der eine Idee für ein Projekt habe, sich an ihn wenden könne. Wichtig sei dabei, dass es sich um eine Idee handle, die von der Förderrichtlinie abgedeckt sei und dass es Kooperationspartner gäbe. Dies zu prüfen, ggf. Partnerinnen und Partner zu finden, sei dann seine Aufgabe. Es bieten sich also vielfältigste Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern.
Nur wie bekommt man die Jugendlichen dazu, mitzumachen? In einer kurzweiligen Talkrunde versuchten Bildungskoordinator Frank Seuberth, der von Seiten des  Heidekreises an der Projektentwicklung und -umsetzung beteiligt ist und Christian Kroll dazu Antworten von Praktikerinnen und Praktikern zu bekommen. „Wir versuchen, sperrige Themen wie Klimaschutz immer mit einer netten Aktion zu verknüpfen“, so Anna-Lee Stöhr vom Jugendhof Idingen. Kollegin Wiebke Kultscher vom Kulturzentrum MITTENDRIN in Walsrode sagte: „Wir probieren Partizipation und Grenzen setzen gleichzeitig.“ Und Henri Kreipe vom Kreisschülerrat wünschte sich mutig vor großem Publikum: „Die Lehrer sollten mehr Fortbildung beim Thema Demokratie bekommen.“
Wer weiß, vielleicht findet sich auch dazu eine Idee samt passenden Partnern.  Alle, die sich generell informieren möchte oder einen Vorschlag für ein Projekt haben, können sich an Christian Kroll von der VHS Heidekreis wenden. Er ist telefonisch unter 0151 28276757 oder per Mail unter ckroll@vhs-heidekreis.de zu erreichen.