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Wie Medizinförderung vor Ort wirkt

Starke Impulse für die Gesundheitsversorgung im Heidekreis 

Die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum steht bundesweit vor großen Herausforderungen. Der Heidekreis geht seit einigen Jahren mit innovativen und gut vernetzten Projekten neue Wege – mit Erfolg. Dank der engen Zusammenarbeit von Medizinischer Hochschule Hannover (MHH), regionalen Hausarztpraxen, dem Heidekreis-Klinikum und der Wirtschaftsförderung Heidekreis gelingt es zunehmend, angehende Ärztinnen und Ärzte für die Region zu gewinnen. Zwei Beispiele zeigen, wie gezielte Förderung bereits heute Wirkung entfaltet.

Landpartie Heidekreis - Studierende entdecken das Landleben. Dreimal jährlich besuchen Medizinstudierende der Medizinischen Hochschule Hannover das Projekt Landpartie Heidekreis, dass ihnen ermöglicht, ihr Blockpraktikum Allgemeinmedizin in regionalen Hausarztpraxen zu absolvieren. Zwei Wochen lang erleben sie die Arbeit in der Fläche – samt Hausbesuchen, direktem Patientenkontakt und den Besonderheiten der ländlichen Versorgung. Das Ziel ist klar: Begeisterung für die Allgemeinmedizin und das Leben im ländlichen Raum wecken.

„Wir möchten jungen Medizinerinnen und Medizinern die Chancen und die Lebensqualität im Heidekreis zeigen“, betont Britta Führer aus der Wirtschaftsförderung des Heidekreises. „Denn wer die Region kennt und sich hier wohlfühlt, kehrt später eher zurück – als dringend benötigte Fachkraft in der medizinischen Versorgung.“

Merle Betke: Vom Landpartie-Eindruck zur praktischen Vertiefung. Ein besonders gelungenes Beispiel für die nachhaltige Wirkung der Landpartie Heidekreis ist Merle Betke, Medizinstudentin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie nahm im Mai 2024 an der Landpartie teil und lernte dabei nicht nur den medizinischen Alltag, sondern auch den Landkreis Heidekreis mit seinen Menschen und Strukturen kennen – eine Erfahrung, die bei ihr einen bleibenden Eindruck hinterließ. Direkt im Anschluss entschied sie sich, im Juni 2024 eine geförderte Famulatur in der Region zu absolvieren. Der nächste Schritt folgte konsequent: Seit dem 10. März 2025 ist sie für dreieinhalb Monate im Praktischen Jahr (PJ) in der Hausarztpraxis Dr. Feldbrügge in Neuenkirchen tätig. „Ich habe durch die Landpartie nicht nur das Arbeiten in einer Hausarztpraxis kennengelernt, sondern auch die Menschen, das Leben auf dem Land und die Bedeutung persönlicher Versorgung – insbesondere durch Hausbesuche, die in der Stadt kaum möglich sind“, erzählt Betke. Die gezielte Unterstützung durch den Heidekreis sei für sie ein ausschlaggeben-der Faktor gewesen. Sie lobt die enge Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und die offene Aufnahme im Praxisteam: „Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben.“

Langfristig möchte sie sich im ländlichen Raum niederlassen – und sieht in der Allgemeinmedizin eine berufliche Erfüllung mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung.

Porträt von Merle Betke

Nachwuchs bleibt: Facharzt Vsevolod Orlov stärkt die Versorgung in Walsrode. Wie nachhaltig die medizinische Förderung wirkt, zeigt auch das Beispiel von Vesovlov Orlov. Der Facharzt für Allgemeinmedizin hat seine Weiterbildung unter anderem im Hausarztzentrum im Medicum Walsrode absolviert und sich nach bestandener Facharztprüfung bewusst entschieden, dem Team dort treu zu bleiben. 

Der in Lübeck ausgebildete Arzt bringt Erfahrung aus der Klinik und verschiedenen Hausarztpraxen mit. Für ihn war die Entscheidung zur Niederlassung im Heidekreis klar: „Die gute Integration ins Team und die moderne, patienten-orientierte Aufstellung des Medicum haben den Ausschlag gegeben.“ Mit seiner Familie lebt Herr Orlov heute im Heimatort seiner Frau bei Schwarmstedt und sieht seine berufliche Zukunft fest in der Region verankert.

Auch hier spielte die Wirtschaftsförderung Heidekreis eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Förderberatung im Rahmen der Facharztanerkennung und der Information über regionale Praxisstandorte. Solche strukturellen Unterstützungen machen es möglich, dass gut ausgebildete Mediziner nicht nur kurzzeitig, sondern langfristig im ländlichen Raum bleiben.

Das Ärzteteam des Hausarztzentrums besteht aus Dr. med. Britta  Bostelmann-Häusser (hausärztlich tätige Internistin), Dr. med. Andrej Garen  (hausärztlich tätiger Internist), Dr. med. Christoph Nelges (Facharzt für  Allgemeinmedizin) und Herrn Vsevolod Orlov (Facharzt für Allgemeinmedizin).

Fazit: Regionale Medizin braucht regionale Förderung

Die Beispiele aus Neuenkirchen, Walsrode und dem gesamten Heidekreis zeigen: Nachhaltige medizinische Versorgung auf dem Land ist machbar, wenn gezielt gefördert wird. Die Wirtschaftsförderung Heidekreis leistet hier einen zentralen Beitrag, indem sie nicht nur Praxen unterstützt, sondern auch junge Medizinerinnen und Mediziner auf dem Weg in die Allgemeinmedizin begleitet. Die Landpartie, das Praktische Jahr vor Ort und gezielte Facharztförderung sind kei-ne Einzelmaßnahmen, sondern Teil einer durchdachten regionalen Strategie. Eine Strategie, die wirkt und deshalb weitergeführt und gestärkt werden muss.