Grundinstandsetzungen und Optimierungen
Landschaftswerte-Projekt: Wiederherstellung von Sand- und Moorheiden im Heidekreis
Der Heidekreis ist weithin bekannt für seinen Anteil an Sandheiden im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. In Summation mit den großen Sandheiden der Truppenübungsplätze Munster Nord, Munster Süd und Bergen beherbergt der Heidekreis die größten Heideflächen Niedersachsens. Zwischen diesen Hotspots des Naturschutzes liegen aber noch schützenswerte kleine Heideflächen, welche für den Biotopverbund und somit für das Verbundsystem Natura 2000 unverzichtbar sind.
In den letzten Jahren hat in diesen Biotoptrittsteinen teilweise der Aufwuchs von Gehölzen sehr stark zugenommen. Darüber hinaus hat in großen Teilen der Heideblattkäfer in den überalterten Heiden sein Werk getan, sodass die Heide teilweise abgestorben ist und Pfeifengras dominiert.
Der Heidekreis führt in diesem Zuge seit Juli 2019 in mehreren Gebieten im Landkreis ein Projekt für die Wiederherstellung von Sand- und Moorheiden durch. Das Ziel des Projektes ist eine Grundinstandsetzung durch Gehölzentnahme, Plaggen oder Schoppern, um die Trittsteine an Sand- und Moorheiden im Heidekreis wiederherzustellen, hinreichend zu pflegen und zu erhalten.
Insgesamt sollen sieben Sandheiden und zwei Moorheiden durch entsprechende Maßnahmen wieder instand gesetzt werden, um das Biotopverbundsystem im Heidekreis erhalten zu können. Projektgebiete sind „Kohlenbissener Heide“ (zwei Teilgebiete), „Dethlinger Heide“, „Hohlhortsberg“, „Lührsbockeler Heide“, „Heide im Fintautal“, „Krelinger Heide“, „Lührsbockeler Moor“ sowie „Moor bei Eggersmühlen“.
Das Vorhaben wird auf Basis der Richtlinie "Landschaftswerte" mit öffentlichen Mitteln durch die EU aus dem EFRE-Fonds sowie mit Geldern des Landes Niedersachsen gefördert.



Klima-Moor-Projekt
Der Heidekreis führte von Juli 2017 bis März 2023 in mehreren Gebieten im Landkreis ein Projekt für die Optimierung des Zustands von Mooren durch Anhebung des Wasserstands in Abstimmung mit den Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern durch.
Die Ziele des Projekts sind die Minimierung von Treibhausgasen aus Moorböden sowie die Erhaltung und Optimierung der Hochmoor-Lebensräume mit ihren vielfältigen landschaftsökologischen Funktionen als Kohlenstoffsenke, Nähr- und Schadstofffilter, Wasserspeicher und als Lebensraum typischer Tier- und Pflanzenarten.
Projektgebiete waren die Naturschutzgebiete „Seemoor und Schwarzes Moor bei Zahrensen“, „Riensheide mit Stichter See und Sägenmoor“, „Grundloses Moor“ und „Vehmsmoor".
Das Vorhaben wurde auf Basis der Richtlinie "Klimaschutz durch Moorentwicklung" mit öffentlichen Mitteln durch die EU aus dem EFRE-Fonds sowie mit Geldern des Landes Niedersachsen und des Heidekreises gefördert.
April 2023: Mehr als eine halbe Million Euro sind im Rahmen dieses Projektes in die Moore im Heidekreis investiert worden, Baumaßnahmen erfolgten in den Gebieten Seemoor und Schwarzes Moor bei Zahrensen“ sowie „Riensheide mit Stichter See und Sägenmoor“ bei Neuenkirchen. Die beiden weiteren Projektgebiete „Grundloses Moor“ und „Vehmsmoor" stehen noch aus. Die Planungen für diese beiden Moore sind abgeschlossen, aber die Umsetzung ist abhängig von weiteren Fördermöglichkeiten.
Was wurde gemacht? Zahlreiche Arbeiten haben stattgefunden. Gräben wurden verschlossen, Wege erhöht und Staubauwerke errichtet. Auch wurde ein Mönch, der den Überlauf regelt, eingesetzt. Die Eingriffe in die Natur zeigen bereits positive Wirkung. Dank der ergiebigen Regenfälle in den vergangenen Wochen ist der Wasserspiegel schneller angestiegen, als erwartet wurde ... ein erster Erfolg. Damit sich die Vegetation im Moor erholt und weiteren Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet, muss das Wasser aber dauerhaft im Gelände bleiben.
Moore spielen neben Ihren Funktionen als Lebensraum sowie Wasser- und Nährstoffspeicher eine zentrale Rolle beim Klimaschutz. Sie dienen als Kohlenstoffsenke. Es wird davon ausgegangen, dass alle Moore weltweit doppelt so viel CO² wie alle Wälder zusammen genommen speichern.


