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Gasbohrungen im Heidekreis

Aktuell sind drei Orte für Explorationsbohrungen im Heidekreis Thema. 
Eine Explorationsbohrung ist eine Bohrung (Tiefbohrung), die hauptsächlich zum Erkunden des Untergrunds abgeteuft wird.  

Wisselhorst Z1a (Kroge)

Mit Datum vom 25. Oktober 2022 hat die Genehmigungsbehörde, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) den Landkreis Heidekreis darüber informiert, dass die Prüfung der der Umweltverträglichkeitsvorprüfung (UVP-Vorprüfung) ergeben hat, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert werden kann. Hierbei konnte festgestellt werden, dass die mit Schreiben vom 18. März 2019 vom Landkreis geforderten Maßnahmen in der UVP-Vorprüfung berücksichtigt wurden. Der Landkreis hat entschieden, dass im späteren Verfahren eine Stellungnahme mit Auflagen zu einem möglichen Betrieb im Rahmen des späteren Sonderbetriebsplanes erfolgen wird.

Seit dem 19. Januar 2023 liegt dem Heidekreis der Zulassungsbescheid für den Sonderbetriebsplan für die Platzertüchtigung des Bohrplatzes Wisselshorst Z 1a vor. Dieser enthält unter anderem Nebenbestimmungen der Unteren Naturschutzbehörde.

Am 24. Januar 2023 wurde eine Informationsveranstaltung in Walsrode seitens Vermilion Energy durchgeführt. Es wurde über die unterschiedlichen Projektinhalte informiert, beispielsweise den angestrebten Zeitplan, die angewendeten Technologien der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas sowie die Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus hat Vermilion Stellung zu sensiblen Themen wie dem Risiko von Erdbeben, Umweltverschmutzungen oder einem erhöhten Krebsrisiko in der Nähe von Erdgasförderstätten bezogen. Weitere Informationen dazu können über die Homepage von Vermilion abgerufen werden.

Seit März 2023 laufen die Arbeiten zur Platzertüchtigung des bestehenden Altplatzes auf der Wisselshorst, die maximal 4 bis 6 Wochen dauern sollen.

Der Sonderbetriebsplan zur Durchführung der Bohrung Wisselshorst Z 1a selbst liegt dem Heidekreis bisher nicht vor.

Ab Anfang August 2023 führt Vermilion Energy Germany für etwa zwei Wochen am Bohrplatz Wisselshorst Z1a im Gebiet der Stadt Walsrode, Stadtteil Bomlitz, die erste Phase der Rückverfüllung des alten Bohrlochs durch. Die Arbeiten dienen als Vorbereitung zum Abteufen der neuen Bohrung, die voraussichtlich im Frühjahr 2024 durchgeführt wird. Hierzu wird eine etwa fünf Meter hohe Anlage auf dem Bohrplatz aufgebaut. Die Rückverfüllung erfolgt über das Coil Tubing-Verfahren. In das vorhandene Bohrloch wird ein sicher abgedichtetes Rohrsystem eingelassen. So wird der untere Teil des Bohrlochs in etwa 4500 bis 5000 Metern Tiefe sicher mit mechanischen Barrieren und Zement verfüllt. Die Arbeiten werden durchgängig 24 Stunden am Tag durchgeführt. Der Bohrplatz Wisselshorst ist in den vergangenen Monaten bereits instandgesetzt worden. Dabei wurden under anderem alte Einrichtungen zurückgebaut, die vor mehr als 20 Jahren dort errichtet wurden. 

1. Dezember 2023: Seit heute liegt dem Heidekreis der Sonderbetriebsplan zur Durchführung der Bohrung vor. Dieser wurde durch die Genehmigungsbehörde (LBEG) ausgestellt. Er beinhaltet unter anderem, dass der An- und Abtransport der Bohranlage und der Beginn der Bohrarbeiten schriftlich bei der Genehmigungsbehörde anzuzeigen sind.

Dorfmark Z2

Der ursprünglich 2019 nordwestlich von Dorfmark von der Vermilion vorgesehene Bohrplatz Dorfmark Z 2 wurde aufgegeben. Über eventuelle Ablenkbohrungen von anderen Standorten in diesen Bereich ist zurzeit nichts bekannt. 

Osterheide Z2 

Eine Förderbohrung ist am Bohrplatz Osterheide Z1 mit der Bezeichnung Osterheide Z2 vor-gesehen. Dieser liegt in der Gemeinde Wietzendorf. Die dem Landkreis am 6. Dezember 2022 vorliegende UVP-Vorprüfung hatte keine Umweltverträglichkeitsprüfung zum Ergebnis. Der Heidekreis hat die Unterlagen geprüft und sich dem Ergebnis angeschlossen.

Am 12. Januar 2023 fand seitens Vermilion Energy Germany eine Informationsveranstaltung zu den geplanten Aktivitäten in Wietzendorf für die Öffentlichkeit statt. Vertreter des Managements und Fachexperten von Vermilion erläuterten das Projekt und standen zum Dialog bereit. Informationen zum Projekt stehen auf der Homepage von Vermilion bereit.

Seit dem 23. Februar 2023 liegt dem Heidekreis der Zulassungsbescheid für den Sonderbetriebsplan für den Bohrplatzbau der Bohrung Osterheide Z 2 vor. In diesem Zulassungsbescheid wurden die vom Landkreis geforderten Auflagen der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde aufgenommen. Zudem die Hinweise der Kreisstraßenmeisterei.

Die Arbeiten zur Ertüchtigung des Bohrplatzes Osterheide Z2 begannen ab dem 27. Februar 2023. In einem Zeitraum von voraussichtlich 10 Wochen wird zunächst der innere Bereich des Bohrplatzes hergerichtet. Im Herbst 2023 wird dann der äußere Bereich hergerichtet, anschließend soll die eigentliche Bohrung durchgeführt werden. Der entsprechende Sonderbetriebsplan für die Durchführung der Bohrung Osterheide Z 2 selbst liegt dem Heidekreis bisher nicht vor.

LBEG und Vermilion 

Am 14. Dezember 2022 fand ein gemeinsamer Erörterungstermin mit dem LBEG, der Firma Vermilion und dem Landkreis Heidekreis sowie der Stadt Walsrode und der Gemeinde Wietzendorf in Bad Fallingbostel statt. Es wurden zwei geplante neue Gasbohrungen vorgestellt. Geplant sind eine Aufsuchungsbohrung auf dem vorhandenen Bohrplatz bei Kroge und eine Gewinnungsbohrung als Erweiterungsbohrung auf dem vorhandenen Bohrplatz Osterheide bei Meinholz, am Rande des Truppenübungsplatzes.

Beide Bohrungen sollen im Falle der Genehmigung der noch vorzulegenden Betriebspläne als sogenannte Ablenkbohrungen von den bereits bestehenden Bohrplätzen bis in etwa 4.500 m Tiefe in den Rotliegend-Sandstein unterhalb der dort befindlichen Salzstöcke durchgeführt werden. Die genehmigungsrechtliche Bearbeitung beider Bohrungen befindet sich zurzeit im Rahmen der Umweltverträglichkeits-Vorprüfung. Nach Vorliegen und bei Genehmigung aller erforderlichen Betriebspläne plant Vermilion die Ertüchtigung der beiden vorhandenen Bohrplätze im Frühjahr 2023. Mit einer Förderung möglicher Gasfunde wird im vierten Quartal 2024 gerechnet. Laut Aussage der Unternehmensvertreter könnten im Fall einer erfolgreichen Bohrung mit den geförderten Mengen bis zu 160.000 Haushalte mit Gas versorgt werden.

Fracking, also eine Tiefenbohrung, bei der das Gestein in der Lagerstätte mit hohem Wasserdruck aufgebrochen wird, ist weder geplant noch beantragt.

Genehmigungsbehörde für die Betriebspläne ist das LBEG. Der Landkreis Heidekreis wird beteiligt, sofern Zuständigkeiten der Unteren Naturschutzbehörde oder Unteren Wasserbehörde berührt sind. Dazu steht Landrat Jens Grote im Austausch auch mit Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung.

Die Kreisverwaltung begrüßt die Absicht der Firma Vermilion, die interessierte Öffentlichkeit über die geplanten Bohrungen Anfang des Jahres 2023 zu informieren und die auftretenden Fragen sachlich und ausführlich zu beantworten. Die erste Info-Veranstaltung fand dazu am 12. Januar 2023 in Wietzendorf statt und eine weitere Veranstaltung gab es am 24. Januar 2023 in Walsrode.

Im Rahmen des Termins tauschten sich die Teilnehmenden auch über mögliche Nachnutzungsmöglichkeiten der Bohrungen für Geothermieprojekte aus.

Hintergrund:
Aus den Erdgasförderfeldern des Heidekreises (Dethlingen, Hamwiede, Imbrock, Soltau/Friedrichseck, Idsingen) wurden 2021 über insgesamt 11 Fördersonden circa 233,3 Mio. m3 Rohgas gewonnen, das nach Aufbereitung unter anderem in die rund 23,3 Mrd. m3 Gas fassenden Erdgasspeicher geleitet wurden. Damit ist die Erdgasproduktion des Heidekreises 2021 mit rund einem Prozent am Gesamtvolumen der deutschen Erdgasspeicher beteiligt. Insgesamt förderte Niedersachsen im Jahre 2021 circa 5,4 Mrd. m3 Erdgas; der Anteil der Heidekreis-Erdgasproduktion daran lag 2021 bei 4,3 % (Quelle: LBEG, Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2021, Hannover 2022).

Weitergehende Informationen stehen auf der Homepage des LBEG bereit.

Dokumente

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Gasförderung im HK: Welche Richtung schlägt die Landesregierung ein 
Antwort vom 28.02.2023
(Welche Richtung schlägt die Landesregierung ein) (pdf / 0.11 MB)
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Kontakt

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Stilleweg 2, 30655 Hannover
E-Mail: poststelle-hannover@lbeg.niedersachsen.de

Landkreis Heidekreis, Harburger Str. 2, 29614 Soltau, Fachgruppe Wasser, Boden, Abfall
E-Mail: wasserbehoerde@heidekreis.de oder bodenschutzbehoerde@heidekreis.de

Diese Seite wird fortlaufend aktualisiert, sofern dem Landkreis weitere Informationen vorliegen, Stand 15.03.2024.