Gesamtsanierung des Dethlinger Teichs
Was wird gerade gemacht ...
31. Mai 2024: Aktuell wird noch in der obersten Schicht gearbeitet; entspricht 0 bis 2,0 m unter der ehemaligen Geländeoberkante. Bisher wurden rund 2.500 Tonnen Boden-Bauschutt-Gemische und reiner Bauschutt zur GEKA abgefahren. Neben rund 20.000 Zündladungen vom Typ "kz. Zdlg. C/98" wurden verschiedenste konventionelle Kampfmittel (- also mit Sprengstoff-) und Kampfstoffmunition sowie eine größere Menge an Munitionsteilen mit und ohne Sprengstoffanhaftungen geborgen. Insbesondere die Vielzahl und diffuse Verteilung der Kampfmittel in der obersten Schicht lässt aktuell noch keine über mehrere Tage gültige Planung der Räumarbeiten zu. Das Zusammenspiel von Räumstellenleitung und den Spezialisten in der Bergungshalle funktioniert aus Sicht des Heidekreises dabei perfekt. Gefährliche Situationen oder "Unfälle" waren bisher nur Gegenstand der wiederkehrenden Übungen auf der Räumstelle, bei denen dann auch der Notarzt des Heidekreis-Klinikums und die beiden Sanitäter des DRK Walsrode aktiv teilnehmen. Bisher konnten situationsbedingte Verzögerungen immer wieder durch organisatorische Veränderungen oder technische Optimierungen aufgefangen werden, sodass sich die Räumstelle aktuell im Zeitplan befindet.
Ab Mitte Juni werden die Räumarbeiten für 10 Wochen planmäßig unterbrochen (Sommerpause). In dieser Zeit werden dann die notwendigen Wartungen an der technischen Ausrüstung und auch einige bauliche Restarbeiten durchgeführt, die 2023 nicht mehr geschafft wurden bzw. deren Bedarf sich erst zwischenzeitlich zeigte. Für die Bevölkerung bedeutet die Sommerpause zehn Wochen ohne Vollsperrung der Bundesstraße und Umleitungsverkehr in der Kohlenbissener Straße in Oerrel.
30.04.2024: Besondere Funde oder bzw. Fundsituationen führen zwar immer wieder zu kleineren Verzögerungen, trotzdem liegen die Räumarbeiten momentan weiter im Zeit- und Finanzplan. So kam es kürzlich zweimal zur Anzeige des Kampfstoffes Phosgen im unmittelbaren Nahbereich von Kampfstoffgranaten. Die gemessenen Gehalte lagen deutlich unterhalb relevanter Grenzwerte. Trotzdem wurde, auch als Übung für echte Zwischenfälle, das eingeübte Standardprogramm für solche Szenarien gefahren. Zum Schluss wurden die Granaten gasdicht verpackt, umgehend zur GEKA abgefahren und zwischenzeitlich dort auch vernichtet. Für die Verantwortlichen auf der Räumstelle haben die beiden Vorfälle gezeigt, dass die Räumstelle personell und technisch den Anforderungen gewachsen ist.
20.03.2024: Heute hat der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer und Landrat Jens Grote in Munster eine weitere Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Mit dem nun fünften Vertrag ist die Gesamtfinanzierung bis zum Ende der Sanierung gesichert.
27.02.2024: In Kürze wird die oberste Schicht in einer Dicke von circa 1,5 m abgetragen sein. Bis zur ehemaligen Teichsohle in einer vermuteten Tiefe von 12 m sind dann "nur noch" 7 weitere Schichten a 1,5 m zu entfernen. Die oberflächennahe Vergrabungsstelle mit den Zündladungen vom Typ "Kurze Zündladung C/98" war ergiebiger, als zunächst vermutet. Insgesamt wurden fast 20.000 Stück geborgen. Zusammen mit den mehr als 300 Kampfstoff-Granaten unterschiedlichsten Typs und größeren Mengen an Munitionsschrott hält der Teich für die Kampfmittel-Spezialisten immer wieder Überraschungen parat. Durch einige technische Änderungen konnte der Räumfortschritt beim Bodenaushub gesteigert werden, ohne dass die wichtigste Maxime "Sicherheit" beeinträchtigt wird. Die eigentliche Munitionsbergung ist und bleibt aber weiterhin eine Handarbeit. Geräte können nur zur Unterstützung genutzt werden.
29.11.2023: Bis zum Ende der vergangenen Woche wurden rund 3.000 Stück Kampfmittel geborgen und von der Räumstelle zur späteren Vernichtung abgefahren. Hierbei handelte es sich ausschließlich um Zündladungen des Typs "Kurze Zündladung C98"; also um Kampfmittel ohne chemischen Kampfstoff. Die Zündladungen besitzen unter anderem eine Sprengkapsel mit einem hochempfindlichen Initialsprengstoff. Daher konnte die Bergung der Zündladungen nur unter äußerster Vorsicht und Sicherheit erfolgen.
23.10.2023: Die sogenannten "Gefährlichen Arbeiten" laufen, dementsprechend ist die Bundesstraße während der täglichen Arbeiten gesperrt. Zurzeit wird der Randbereich außerhalb des Teiches geräumt. Dies ist aus bauorganisatorischen und statischen Gründen erforderlich.
23.08.2023: Am 14. August sind die Arbeitsabläufe der Räumteams gestartet. Ab dem 28. August wird die oberste Schicht in der Halle abgetragen. Sie wurde für den Bau der Halle aufgebracht. Diese Schicht ist munitionsfrei. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten kommt es zu Verzögerungen, sodass die gefährlich Arbeiten nicht vor Oktober starten können.
25.07.2023: Die vorbereitenden Arbeiten auf der Baustelle sind weiterhin in vollem Gange. Momentan werden Anlagenkomponenten für die Munitionsbergung (der Firma Sortatec) aufgebaut, beispielsweise Förderbänder. Die Montage der Kamerasysteme der Firma Bosch ist nahezu fertiggestellt. Die Installationsarbeiten der GEKA in den Logistikhallen laufen parallel. Weiterhin finden wichtige Planungsbesprechungen mit den Hauptbeteiligten statt. Die Arbeitsabläufe der Räumungsteams werden in den nächsten Wochen geübt, und wenn notwendig, optimiert. Im Anschluss daran beginnen die Auskofferungsarbeiten der obersten Auffüllungsschichten und des Waldbodens in der Bergungshalle.
23.06.2023: Kürzlich war eine Produktionsfirma im Auftrag des NDR beim Dethlinger Teich, Munster, um erste Eindrücke über die Arbeiten zur anstehenden Gesamtsanierung der Altlasten zu erhalten, um schlussendlich eine Reportage zu produzieren. Die ersten Filmaufnahmen sind bereits im Kasten und weitere werden über einen Zeitraum von einem Jahr folgen und dann als Nordreportage zu sehen sein.
25.05.2023: Die für die Arbeiten benötigte Infrastruktur und Verkehrsflächen sind gerade fertiggestellt worden. Im Juli soll der Übungsbetrieb der gefährlichen Arbeitsabläufe aufgenommen werden. Dann können noch Anpassungen umgesetzt werden. Der Beginn der Kampfmittelräumung steht für August 2023 an. Ausgehend von der Kapazität der in Munster ansässigen Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungsaltlasten (GEKA) sind die Arbeiten zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant. An 180 Tagen im Jahr wird Munition gefördert. In den Wintermonaten wird es eine zweiwöchige Pause in den Sommermonaten eine Pause von 10 bis 14 Wochen geben, da die Unternehmen europaweit agieren und entsprechende Planungen vornehmen müssen. Die Arbeitszeiten sind von 7:00 bis 16:00 Uhr festgelegt.
30.03.2023: Die Bergungshalle und die kleine E.R.T.-Halle (Erfassung, Röntgen, Transport), in der die geborgene Munition für den Abtransport vorbereitet wird, sind weitgehend fertiggestellt. Aktuell werden noch die Tore eingebaut. Anschließend wird die sogenannte Distributionshalle errichtet, in der später der munitionsfreie Teichaushub für den Abtransport zur GEKA vorbereitet wird, errichtet. Die Abluftreinigungsanlage für die Bergungshalle soll nach aktueller Planung im Juni 2023 errichtet werden. Die eigentlichen Räumarbeiten beginnen am 3. Juli 2023.
27.01.2023: Am 26. Januar 2023 fand am Dethlinger Teich das Richtfest für die 97 mal 106 m große Bergungshalle statt, in der ab dem kommenden Juni die Sanierung der als einmalig geltenden Rüstungsaltlast erfolgen soll. Landrat Jens Grote betonte in seiner Dankesrede insbesondere das gute Miteinander der beteiligten Firmen Cornils und dessen Hallenhersteller ASTRON auf der einen Seite und den beiden parallel vor Ort tätigen Firmen Tiesler (Spundwand mit Betonholm) und OST BAU (Infrastruktur) auf der anderen Seite.
Die Halle dient im Wesentlichen dem Schutz für außen; es kann kein Kampfstoff nach draußen gelangen. Hierzu wird durch eine aufwendige Lüftungsanlage permanent Luft aus der Halle abgesaugt und mittels Aktivkohle sicher gereinigt. Die Kampfmittel-Spezialisten in der Halle, die später weitgehend von Hand ihre gefährliche Arbeit verrichten - also jedes der geschätzten 30.000 Kampfmittel in der Hand haben werden, sind durch spezielle Schutzanzüge und Atemschutzmasken vor den giftigen Gasen geschützt.
Die erste Kostenschätzung im Jahre 2015 ergab Gesamtkosten von 50 Millionen Euro. Das war für die weitere Planung in den Folgejahren - auch aufgrund der vielen Unwägbarkeiten - die Richtzahl. Mit jeder Vergabe hat sich in den letzten Monaten die Belastbarkeit der Kostenschätzung verbessert. Sie basiert aber auch weiter auf zahlreiche Annahmen über den weitgehend unbekannten Inhalt des Teiches. An der Maßgabe, Sicherheit vor Schnelligkeit, wird sich auch bei steigenden Kosten nichts ändern. Unter der Worst-Case-Annahme, dass sämtliche Teichinhalte entsorgt werden müssen, liegen die Gesamtkosten momentan bei bis zu rund 80 Millionen Euro.
02.12.2022: Gestern haben Landrat Jens Grote und die beiden Geschäftsführer der bundeseigenen GEKA, Frank Lorkowski und Dr. Andreas Krüger, im Beisein des Munsteraner Bürgermeisters Ulf-Marcus Grube den Vertrag über die Beteiligung der GEKA an der Sanierung des Dethlinger Teiches unterzeichnet.
24.11.2022: Heute wurde angefangen Dachelemente mit Kränen auf die Stützen aus Stahlbeton zu platziert. Es ensteht eine Halle, die später als Sicherheit bei der Räumung der Altlasten dienen soll.
08.11.2022: Die letzte Stahl-Spundbohle des Spundwandkastens wurde in den Untergrund gerammt. Parallel wurde bereits mit den Betonarbeiten begonnen, um das Fundament für die Halle zu errichten. Momentan arbeiten mehrere Gewerke Hand in Hand, um den Baufortschritt weiter voranzubringen.
03.11.2022: In der zweiten Sanierungsbeiratssitzung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Stand am Dethlinger Teich informiert. Die Geschäftsordnung wurde abgestimmt und tritt in Kraft. Zudem ist das Verkehrskonzept näher erläutert worden.
06.09.2022: Heute wurde mittels Vibration die erste der rund 260 Stahlspund-Dielen in den Untergrund am Dethlinger Teich getrieben. Die Spundwand soll in circa 6 Wochen fertig sein. Zeitlich versetzt erstellen die Betonbauer den Betonholm auf der Spundwand, auf dem dann ab circa November 2022 die rund 100 x 100 m große Bergungshalle errichten wird.
11.05.2022: Zusammen haben heute Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Ulf-Marcus Grube, Bürgermeister der Stadt Munster, Dr. Andreas Krüger, Geschäftsführer der GEKA - Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungs-Altlasten, und Landrat Jens Grote die Grundwasserreinigungsanlage auf der Räumstelle am Dethlinger Teich bei Munster in Betrieb genommen.
30.03.2022: Am 29. März hat die erste Sitzung des Sanierungsbeirates für das Großprojekt "Räumstelle Dethlinger Teich" stattgefunden. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Maßnahme in der Öffentlichkeit wurde mit dem Niedersächsischen Umweltministerium im Vorfeld vereinbart, dass der Sanierungsbeirat wichtige Informationen an die Öffentlichkeit gibt. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier.
24.03.2022: Aktuell laufen mit den Vergabeverfahren für die "Leichtbauhallen", der "Spundwand" und den "Großgeräten" (Hybrid-Bagger und Radlader) einige wichtige Europa-weite Ausschreibungen. Weitere Verfahren werden zurzeit vorbereitet und in Kürze gestartet. Die Folgen der weltweiten Pandemie und den daraus resultierenden Lieferschwierigkeiten waren schon länger bei den Teilprojekten zur Vorbereitung der Sanierung spürbar. Mit den seit rund vier Wochen dauernden Krieg in der Ukraine hat sich die Lage noch einmal deutlich verschärft. In welchem Umfang diese außergewöhnlichen Rahmenbedingungen letztendlich den Bauablauf und damit auch die Kosten des Projektes beeinflussen, lässt sich momentan noch nicht abschätzen. Hier sind zunächst die Vergabeverfahren zu beenden und im Anschluss mit den Auftragnehmern die ersten Abstimmungsgespräche zu führen. Momentan muss aber davon ausgegangen werden, dass der zuletzt geplante Sanierungsbeginn im Spätherbst gefährdet ist und sich die Gesamtkosten des Projektes mutmaßlich erhöhen werden.
Die Pandemie-bedingten Probleme führen momentan zu einer kleinen Verzögerung beim Bau der Grundwasserreinigungsanlage (GWRA). Konkret ist es der Schaltschrank mit den elektronischen Steuerungselementen, dessen Lieferung sich verzögert. Im Ergebnis wird die GWRA vermutlich erst Ende April in Betrieb gehen können. Für das Gesamtprojekt hat diese Verzögerung jedoch keine Auswirkung. In der sogenannten Inbetriebnahmephase wird die GWRA ab Ende April eingefahren; also die Feinabstimmung der einzelnen Reinigungsstufen vorgenommen. Eine offizielle Inbetriebnahme ist für Anfang Mai vorgesehen. Nach sicherer Erreichung der vertraglich geforderten Reinigungsleistung wird das gereinigte Wasser dann neben der GWRA-Halle in Versickerungsbrunnen wieder in den Untergrund eingeleitet. Bis zur Errichtung der Spundwand im Sommer läuft die GWRA dann im Minimalbetrieb. Erst danach wird der Durchsatz erhöht und damit die für die Sanierung erforderliche Grundwasserabsenkung gestartet.
Parallel zu den baulichen laufen zurzeit auch die administrativen Vorbereitungen. So trifft sich in der nächsten Woche erstmals der sogenannte Sanierungsbeirat zu seiner konstituierenden Sitzung. Im Beirat werden die unmittelbar von der Sanierung betroffenen Bürgerinnen und Bürger und Institutionen vertreten sein, sodass damit ergänzend zu den Medienberichten und den Informationen auf dieser Seite eine weitere Informationsquelle zur Verfügung gestellt wird. Der Beirat soll die Sanierung in den nächsten Jahren begleiten und damit eine für Kampfmittelräumungen ungewöhnliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sicherstellen. Der Sanierungsbeirat soll sich vierteljährlich zu einer nichtöffentlichen Sitzung treffen. Die Protokolle werden in diesem Themenbereich veröffentlicht.
22. März 2022: Am 17. März 2022 hat der NDR bei "Hallo Niedersachsen" einen Beitrag zum Thema "Vorbereitungen zur Bergung der Granaten" gesendet. Der Film stand in der Mediathek des NDR bis zum 17.03.2023 zur Einsicht zur Verfügung.
2. März 2022: Kürzlich fand am Dethlinger Teich ein Besuch des Zentrums für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw) zusammen mit der Organisation für das Verbot chemischer Waffen mit Sitz in Den Haag (OVCW - Inspektoren) statt. Die Inspektoren kamen aus Großbritannien, Schweden und Rumänien.
Das ZVBw ist eine Dienststelle der Bundeswehr, die Aufgaben im Rahmen der Rüstungskontrolle für die Bundesrepublik Deutschland wahrnimmt. Die Militärinspektoren begleiten zudem ausländische Delegationen, die in Deutschland überprüfen, ob richtige Angaben gemacht und Verpflichtungen eingehalten werden. Zuständig sind das Bundesministerium der Verteidigung und das Auswärtige Amt.
Die Chemiewaffenkonvention (kurz CWK; auch Chemiewaffenübereinkommen, CWÜ, CWC) ist ein internationales Übereinkommen von Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN), das Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen verbietet. Die Langbezeichnung lautet Übereinkommen über das Verbot der Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen und über die Vernichtung solcher Waffen. Manchmal wird die Konvention auch kürzer als Übereinkommen über das Verbot chemischer Waffen bezeichnet. Es trat am 29. April 1997 in Kraft.
1. März 2022: Der Aufbau der Halle der Grundwasserreinigungsanlage nimmt Formen an.
21. Februar 2022: Der Beginn des Aufbaus der Grundwassersanierungsanlage ist gestartet.
11. Januar 2022: Das Fundament für die Wasserreinigungsanlage ist in Arbeit. Bis zum 15. Januar 2022 soll es fertiggestellt sein. Danach folgt der Aufbau von Tanks, Behälter und Rohren. Anschließend wird die Halle für die Reinigungsanlage errichtet und die Steuerungstechnik installiert, sodass die für die Sanierung notwendige Grundwasseraufbereitung im März einsatzbereit ist.
8. Dezember 2021: Das Feinkonzept (PDF-Dokument) zur Sanierung des Dethlinger Teichs steht hier zur Einsicht bereit. Informieren Sie sich gern. Der Beginn der eigentlichen Kampfmittelräumung (Sanierung) ist aktuell für Herbst 2022 geplant
15. November 2021: Landrat Jens Grote und der Munsteraner Bürgermeister Ulf-Marcus Grube waren am "Dethlinger Teich", Munster, um sich über die weltweit einzigartige Rüstungsaltlast zu infomieren. Sie setzen damit die bereits seit Jahren praktizierte enge Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen von Landkreis und Stadt fort.
Die endgültige Planung der Kampfmittelräumung befindet sich derzeit noch in der Abstimmung. Diese soll bis Anfang Dezember 2021 abgeschlossen sein.
Die eigentliche Kampfmittelräumung soll in einer 95 mal 105 m großen, freitragenden Arbeitshalle erfolgen. Um sie herum werden das „Teichöffnung-Zelt“, 20 mal 30 m, und das sogenannte „Erfassung-Röntgen-Transport-Zelt“ (E.R.T.-Zelt), 20 mal 10 m, als Schleusen für Personal, Gerät und Munition platziert.
Mit der Unterzeichnung des Chemiewaffenübereinkommens (CWÜ) hat sich die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, der Kontrollstelle OPCW - Organisation für das Verbot chemischer Waffen - im niederländischen Den Haag jedes gefundene Stück Kampfstoffmunition zu melden und nach deren Freigabe und Kontrolle zu vernichten. Hierzu muss jedes Kampfmittel mit Foto und Röntgenbild erfasst werden. Diese Arbeiten finden normalerweise bei der GEKA in Munster statt. Sie sollen nun aber vor Ort im E.R.T.-Zelt durchgeführt werden. Hierdurch kann der Umfang der Arbeiten auf dem Gelände der bundeseigenen GEKA reduziert werden, was letztendlich die maximal zu vernichtende Anzahl an Kampfmitteln erhöhen soll. Die Planungen basieren auf insgesamt 30.000 Stück Kampfstoffmunition, wenngleich die Anzahl der tatsächlich im Teich versenkten Munition mangels überlieferter Dokumente nicht wirklich beziffert werden kann. Bei der Teichöffnung wurden in circa 120 m³ Aushub insgesamt 2.552 Kampfstoffgranaten gefunden. Das Volumen des Teiches wird momentan auf rund 30.000 m³ geschätzt.
13. September 2021: Ende September 2021 soll das Feinkonzept zur Räumung durch die Planungsgemeinschaft Mull und Partner und Professor Burmeister und der GEKA vorgestellt werden. Es befindet sich derzeit in der internen Abstimmung. Unter anderem muss das Bundesverteidigungsministerium beteiligt werden.
5. August 2021: Die Erschließung der Baustelle mit Strom, Abwasser und Glasfaser wird im Oktober/November 2021 durchgeführt. Die Grundwassersanierungsanlage wird voraussichtlich im November 2021 in Betrieb genommen.
20. Juli 2021: Derzeit werden die Details der Munitionsräumung von den Spezialisten der GEKA und der beauftragten Planungsgemeinschaft Mull und Partner und Professor Burmeier Ingenieurgesellschaft geplant. Grundlage ist die große Einhausung (Halle/ Zelt) und der Ansatz der flächigen Räumung, die sich peu a peu in die Tiefe entwickelt.
Im Abhängigkeit vom tatsächlichen Umfang der Kampfmittelbelastung stellt während der Räumung die ordnungsgemäße Entsorgung der Kampfstoffmunition vermutlich den "Flaschenhals" des Projektes dar. Die aktuelle Planung sieht daher vor, dass die GEKA während der Räumarbeiten die vollständige Erfassung der geborgenen Munition bereits am Dethlinger Teich vornimmt. Hierzu gehört dann auch der Betrieb einer Röntgenanlage. Im Ergebnis erspart sich die GEKA einen besonders personalintensiven Arbeitsschritt innerhalb ihres Munsteraner Betriebsgeländes. Momentan gehen die Verantwortlichen davon aus, dass durch diese Optimierung der Durchsatz auf bis zu 6.000 Stück Kampfstoffmunition pro Jahr erhöht werden kann.
Es wird einen Sanierungsbeirat geben, der laut aktueller Planung im Schnitt viermal pro Jahr tagt. Neben Vertretern von Heidekreis, Stadt Munster, Umweltministerium, Planungsbüro sollen dem Sanierungsbeirat insgesamt vier Bürgerinnen/Bürger aus den Munsteraner Ortschaften Oerrel und Trauen angehören. Der Beirat dient im Wesentlichen dem ergänzenden Informationsfluss zwischen dem Projekt und den Bürgerinnen und Bürgern.
7. Mai 2021: Momentan sind die Fachleute der GEKA noch mit der Erarbeitung des Räumkonzeptes beschäftigt. Das Konzept soll der Lenkungsgruppe am 17.05.2021 vorgestellt werden. Es wird neben der flächigen Volumenräumung in einer großen Halle ähnlich einem Tagebau auch die spezifischen Vor- und Nachteile einer punktuellen Volumenräumung ähnlich der Teichöffnung zum Inhalt haben. Letztere würde mit einzelnen Schächten a 5 x 6 m gegebenenfalls auch in kleineren Zelten (Hallen) erfolgen.
An verschiedenen Stellen hat die Kampfmittelräumfirma zahlreiche, metallische Störkörper geborgen. In der Regel handelte sich sich dabei um Schrauben und Nägel. An einer Stelle wurde eine größere Vergrabung von Schaufeln beseitigt. Es darf angenommen werden, dass die Schaufeln zum Zeitpunkt der Vergrabung vor rund 70 Jahren mit Kampfstoffen verunreinigt waren. Bezüglich Munition wurde nur ein einziger Störkörper gefunden und beseitigt. Hierbei handelte es sich um eine stark korrodierte Schwelbüchse, die einst den Arsen-Kampfstoff Clark I enthielt. Dieser Nasen- und Rachenkampfstoff wurde im ersten Weltkrieg auch Maskenbrecher genannt, weil er die Soldaten aufgrund des Würgereizes zum Absetzen der Atemschutzmaske zwang und sie damit den ebenfalls mit verschossenen, tödlichen Kampfstoff Phosgen ungeschützt ausgesetzt waren. Die Schwelbüchse stammt jedoch aus dem Zeitraum des zweiten Weltkrieges.
Der Starkstromanschluss wird im Frühherbst nach der Ernte und der Abwasseranschluss für den Dauerbetrieb der Räumstelle mit vielen Personen wird im Herbst erstellt. Bis dahin erfolgt die Abfuhr des anfallenden Abwassers bei Bedarf durch die Stadtwerke Munster.
Die Größe der benötigten Containeranlagen hängt zum Teil von Entscheidung über die Räumtechnik und den damit verbundenen Personalbedarf ab. Auch diese sollen im Herbst errichtet werden.
10. März 2021: Zurzeit wird an den Feinheiten des Konzepts gearbeitet. Hierzu zählt zum Beispiel auch, wie genau das Material aus dem Dethlinger Teich entnommen werden soll und ob der Baufortschritt überwiegend flächig oder mehr punktuell die bessere Variante darstellt. Parallel laufen bereits andere Vorarbeiten wie der Abtrag von Böschungen, damit die große Halle ebenerdig stehen kann. Obwohl diese Böschungen außerhalb des eigentlichen Teiches liegen, zeigen die Metallsuchgeräte der Kampfmittel-Fachleute Metall im Untergrund an. Da letztendlich Munition als Ursache nicht ausgeschlossen werden kann, werden diese Bereiche ab Mitte März 2021 durch eine Kampfmittelräumfirma abgetragen. Im Spätsommer soll die Grundwasserreinigungsanlage in Betrieb gehen, die für die Absenkung des Grundwasserspiegels im Teich benötigt wird. Zur Minimierung der abzupumpenden Wassermengen wird eine (Stahl-) Spundwand in den Untergrund gedrückt, die dann auch der großen Halle als Fundament dienen wird. Parallel sind hierzu noch verschiedene Arbeiten für die benötigte Infrastruktur durchzuführen wie die Herstellung eines Starkstrom-Anschlusses mit Trafostation, eines Abwasseranschlusses, zwei Containeranlagen mit insgesamt rund 30 Containern und einiges andere mehr.
Für die verantwortliche Betreuung vor Ort wurde wiederum die bundeseigene GEKA gewonnen. Diese plant zurzeit auch die eigentlichen Kampfmittelräumarbeiten. Die gewerblichen Kampfmittelräumarbeiten in der Halle werden vom Heidekreis im Sommer 2021 ausgeschrieben. Jedes geborgene Kampfmittel muss eindeutig identifiziert, geröngt und der OPCW in Den Haag gemeldet werden. Nach deren Zustimmung erfolgt letztendlich die ordnungsgemäße Vernichtung in den Anlagen der GEKA.
24. Februar 2021: Das Umweltministerium hat am 24. Februar 2021 eine Vereinbarung mit dem Heidekreis unterzeichnet und stellt damit weitere 38,4 Millionen Euro für die vollständige Sanierung des Dethlinger Teichs bereit. Umweltminister Olaf Lies: „Die Belastung des Dethliger Teichs durch Kampfmittel ist schon länger bekannt. Die Herausforderung der Sanierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe und große Verantwortung. Umso mehr freue ich mich deshalb über die Vereinbarung, mit der einer kompletten Sanierung nichts mehr im Wege steht.“ "Ich bin froh, dass mit der heutigen Vereinbarung die Sanierung dieser bundesweit einmaligen Rüstungsaltlast finanziell gesichert ist. Gleichzeitig bedanke ich mich bei den vielen Personen und Institutionen, die den Heidekreis in den letzten Jahren in vielfältiger Weise unterstützt haben", ergänzt Landrat Manfred Ostermann. Die Sanierung soll im Herbst dieses Jahres starten und ist für fünf Jahre angesetzt. In vergangenen Jahren hatte das Umweltministerium bereits 10,3 Millionen Euro bereitgestellt, an denen der Heidekreis mit 1,1 Millionen Euro beteiligt war. Der Bund beteiligt sich im Rahmen der Staatspraxis ebenfalls an den Kosten der Sanierungsmaßnahme.
17. Dezember 2020: Für die Bestimmung der exakten Positionierung der Einhausung wurden in der vergangenen Woche bei einer geophysikalischen Überprüfung des Untergrundes Auffälligkeiten festgestellt. Eine Kampfmittelräumfirma soll in diesem Zusammenhang im Januar 2021 die Böschungen abtragen, um dann im Anschluss die Flächen noch einmal überprüfen zu können.
Die voraussichtliche Fertigstellung der Einhausung wird Ende Herbst 2021 erfolgen. Der Beginn der Grundwassersanierung ist für Mitte 2021 vorgesehen. Der Beginn der Kampfmittelräumung ist für den Winter 2021/2022 geplant.
16. Oktober 2020: Es wurde beschlossen, dass die zukünftigen Arbeiten in einem Großzelt (80 x 90 Meter freitragend) durchgeführt werden und das notwendige Vergabeverfahren hierzu schnellstmöglich eingeleitet wird. Die aktuelle Planung sieht vor, dass für die Gründung des Zeltes auch die Spundwand genutzt werden soll.
Zur Vorbereitung der Planung/Ausschreibung der Spundwand (Fundament und Standfestigkeit der Baugrube) sowie der Versickerung (Aufnahmefähigkeit) des durch die Grundwassersanierungsanlage gereinigten Wassers wurden 13 CPT-Sondierungen (Cone Penetration Test - Drucksondierungen) bis ca. 25 m unter Geländeoberkante erstellt, um sich mit den Bodeneigenschaften vertraut zu machen.
Die vorhandenen Fundamente (Splitterschutzwände), die Bodenplatte aus dem Zelt, nicht mehr benötigte Anschlüssen (Wasser, Strom, Daten) wurden entfernt bzw. angepasst. Die Videoüberwachung zur Baufeldüberwachung ist neu positioniert.
Zurzeit finden die vorbereitenden Maßnahmen zur Erstellung der Grundwassersanierungsanlage und der zukünftigen Leitwarte wie die Herstellung von Schottertragschichten und der Einbau von Leerrohren für die benötigten Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Daten) statt.
18. August 2020: Der Abbau des Zeltes, der Personenschleuse und der Materialschleuse erfolgte in der 33. KW. Hieran anschließend wird der Rückbau der Strom und Wasseranschlüsse im Bereich des Teiches (zur Vorbereitung des Spundwandbaus sowie eine geomagnetische Messung der gesamten Teichfläche - Erkundung) durchgeführt. Parallel dazu erfolgt der Rückbau der Splitterschutzwände und der Umbau der Kameraüberwachung. Für den Bau der bereits ausgeschriebenen Grundwassersanierungsanlage erfolgen die nötigen Tiefbauarbeiten (Baugrund, Anschlüsse Strom, Wasser etc.). Ebenfalls wird der Bereich der zukünftigen Leitwarte, Sozialbereich, Verwaltung etc. (24 Container) vorbereitet.
18. August 2020: Die ARD hat gestern eine "Story im Ersten" zum Thema "Tödliches Erbe - Chemiewaffen in Deutschland" gesendet. In der Reportage und Dokumentation wird auch auf die Altlasten im Dethlinger Teich eingegangen. Der Film stand bis 17.08.2021 in der ARD Mediathek zur Einsicht bereit.
30. Juli 2020: Diverse Ausschreibungen (Spundwand, Infrastruktur, Rettungsdienst, Container, Zelt/Halle etc.) werden zurzeit durch das Ingenieurbüro Mull & Partner und dem Heidekreis vorbereitet bzw. erfolgen in Kürze. Außerdem finden Abstimmungsgespräche mit der GEKA und dem Land statt.
7. Juli 2020: Derzeit laufen die Planungen für die Sanierung des Dethlinger Teiches.
25. Mai 2020: Der NDR hat die Arbeiten am Dethlinger Teich begleitet und am 25. Mai 2020 eine Nordreportage dazu ausgestrahlt. Den Film können Sie hier anschauen.
17. April 2020: Derzeit finden Baufeldfreimachungen für die zukünftigen Maßnahmen wie die Erstellung einer Grundwassersanierungsanlage und die Herstellung einer Spundwand statt.