Jugendberufshilfe
Für arbeitslose Jugendliche orientiert sich die Jugendberufshilfe an dem Grundsatz, junge Menschen in Ihrer Entwicklung zu fördern und zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu erziehen. Sie verfolgt somit einen ganzheitlichen Ansatz der Persönlichkeitsentwicklung. Im Mittelpunkt der Angebote der Jugendberufshilfe steht die soziale Integration.
Im Projekt JUGEND STÄRKEN und der Jugendwerkstatt Tu Wat werden junge Menschen bei der schulischen und beruflichen Ausbildung und der Eingliederung in die Arbeitswelt unterstützt.
JUGEND STÄRKEN - Steh auf, geh raus und mach einfach!
Die lokale Koordinierungsstelle JUGEND STÄRKEN, die im Fachbereich Kinder, Jugend, Familie des Heidekreises angesiedelt ist, wurde im März 2011 installiert um „Übergabepunkte“ an der Schnittstelle Schule-Arbeitswelt zu definieren und zu verbessern. Insbesondere schulverweigernde Jugendliche, Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Schulabschluss und Ausbildungsabbrecherinnen und Ausbildungsabrecher gehen an den verschiedenen Schnittstellen im Bildungs-, Ausbildungs- und Beschäftigungssystem verloren, fallen quasi in Lücken an diesen Schnittstellen. Diese Lücken schließt die Initiative. JUGEND STÄRKEN dient als Koordinierungsstelle zwischen Schule, Arbeitsförderung und Jugendhilfe, indem es Angebote und Akteure rechtsübergreifend vernetzt.
Unter dem Motto „Steh auf, geh raus und mach einfach!“ wurde im August 2011 in Soltau ein Angebot für Jugendliche geschaffen, die bisher durch vorhandene Angebote nicht mehr erreicht wurden. Diese bis dahin unversorgten Jugendlichen werden in den Praxisräumen des Projektes aufgefangen und „aktiviert“.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die aufgrund sozialer Benachteiligungen, individueller Beeinträchtigungen und/oder integrationsspezifischer Probleme in erhöhtem Maße auf Unterstützung, Förderung und Hilfe angewiesen sind. Junge Menschen im Alter von 14 – 27 Jahren ohne Schulabschluss oder Beschäftigung sowie schul- und leistungsverweigernde Jugendliche werden durch das Angebot aufgefangen. Nach Absprache mit den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen und in Zusammenarbeit mit „Sprungbrett- Deine Chance“ ist eine externe Schulpflichterfüllung bei JUGEND STÄRKEN möglich.
Die Aufnahme im Projekt erfolgt nach einem Beratungsgespräch und einem Probearbeitstag.
Ziele
Die Anforderungen werden an die Möglichkeiten des Jugendlichen angepasst. Zuerst geht es darum pünktlich und zuverlässig an dem Angebot teilzunehmen und einen geregelten Alltag zu installieren.
Gebührenfreie Servicenummer
0800 – 723 63 23
Bahnhofstraße 34a
29614 Soltau
Weitere Ziele sind:
- Lebensorientierung
- Eröffnung beruflicher Perspektiven
- Ausbau von persönlichen, sozialen und berufsbezogenen Kompetenzen: sozial auffälliges Verhalten wird toleriert
- Ins Bildungs-/ Berufsausbildungssytem zurückholen
- Grundlagen im schulischen und beruflichen Wissen schaffen
"Jugendwerkstatt Tu Wat"
Zur Zielgruppe gehören junge Menschen (16- 27 Jahre) aus dem gesamten Landkreis Heidekreis, die aufgrund ihrer schulischen und persönlichen Situation zunächst kaum eine Chance haben, in den ersten bzw. zweiten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Mithilfe von arbeitsorientierten Angeboten und einem Freizeit- und Bildungsprogramm werden den jungen Menschen Lern-, Erfahrungs- und Erlebnisräume geboten, die zu einer Verbesserung ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung führen sollen. Der Werkstattbereich bietet die Möglichkeit, sich praktisch auszuprobieren und beruflich zu orientieren. In der Holzwerkstatt können motorische, handwerkliche und kreative Fähigkeiten erlernt und geübt werden. Zudem werden die Arbeitsbereiche "Farb- und Raumgestaltung" sowie "Gartenbau" angeboten. Eigene Ideen und Stärken werden gefördert. Außerdem können Praktika in Partnerbetrieben absolviert werden.
Auch bietet das "Tu Wat" die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss zu erlangen. Für die Erfüllung der Schulpflicht stehen sechs Plätze zur Verfügung.
Einzelfallbetreuung
Zu Beginn wird in einem Aufnahmegespräch die individuelle Zielsetzung für den Jugendlichen ermittelt. JUGEND STÄRKEN koordiniert und berücksichtigt dabei die bereits installierten Hilfen (zum. Beispiel Familienhilfen, Therapien). Die Unterstützung schließt alle Problemlagen und Lebensbereiche ein. Die wichtigsten Bestandteile sind: Reflexionsgespräche, Hausbesuche und Elternarbeit.
Bei JUGEND STÄRKEN steht die Beziehungsarbeit im Vordergrund.
Unterrichtsgestaltung
Der Unterricht findet bei JUGEND STÄRKEN in Kleinstgruppen (bis zu 6 Teilnehmerinnen/Teilnehmern) oder in Einzelbetreuung statt. Erarbeitet werden schulische Grundlagen in Mathematik, Deutsch und Allgemeinwissen. Erlebnispädagogik, Sport (Kickboxen, Schwimmen) und Sozialtraining ergänzen das Angebot.
Schulverweigerung
Schulverweigerung betrifft viele Familien. Schwänzen, blaumachen, mal krankfeiern… Wer kennt das nicht aus der eigenen Schulzeit? Ihr Kind soll gerne zur Schule gehen und einen guten Schulabschluss erreichen. Sie stellen sich die Frage: „Was kann ich tun, wenn es Probleme gibt?“