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Bildungslandschaft Heidekreis

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Newsletter Nr. 3 - 2024/03
Es gibt wieder Interessantes zu berichten: unter anderem informiert die Projektgruppe Schulbegleitungspool über Neues, auch findet ein weiteres BNE-Netzwerktreffen im Oktober statt und kennen Sie eigentlich schon die Wander-Ausstellung "Kickern für's Klima? Natürlich ist das noch nicht alles ...
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Aktuelles & Wissenswertes

Der fünfte Bildungsbericht „Bildung und Inklusion im Heidekreis“ wird nach einem Zeitraum von fünf Jahren seit dem letzten umfassenden Bildungsbericht von 2019 erstmals mit einem Schwerpunkt-Thema vorgelegt. Wie ist es um die Inklusion in den Kindertagesstätten und Schulen im Heidekreis bestellt? Wie viele junge Menschen schaffen keinen Schulabschluss und wie können wir sie noch besser dabei unterstützen, ihren beruflichen Weg und ihren Platz im Leben zu finden? Der Bildungsbericht schafft damit erneut Transparenz und zeigt über längere Zeitverläufe, wie sich einzelne Kennzahlen entwickelt haben. Er kann damit als Grundlage für weitere Steuerungsprozesse in der Bildungslandschaft Heidekreis dienen.

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Fünfter Bildungsbericht
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Zum Beginn des aktuellen Schuljahres 2024/2025 haben zwei neue kreiseigene Schulen im Heidekreis ihren Betrieb aufgenommen. Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Bad Fallingbostel und die IGS Walsrode wurden von ihren jeweiligen Planungsgruppen völlig neu gedacht, um das vorgesehene selbstorganisierte, kooperative und soziale Lernen konzeptionell umzusetzen. Zahlreiche Sitzungen und Beratungen wurden im Vorfeld benötigt, um Stundenpläne, projektbezogene Inhalte, Unterrichtsmaterialien, Digitalisierung, Raumplanung, Lehrerstunden und vieles weitere zu organisieren. Das Ganze wurde trotz immensen Zeitdruck in beeindruckender Weise von den Planungsgruppen geschafft, denn eine finale Entscheidung für den Start der Planungsgruppen gab es erst Anfang März.  

Der Aufwand hat sich gelohnt, denn zum Schuljahresbeginn konnte die IGS Bad Fallingbostel dreizügig und die IGS Walsrode mit 134 Schülerinnen und Schülern sogar fünfzügig starten. Die Kreispolitik hatte für die Gründung der beiden neuen Schulen neben der Erweiterung des Bildungsangebotes im Heidekreis vor allem auch die Entlastung des Gymnasiums Walsrode als Ziel definiert. Auch hier konnte mit Beginn des Schuljahres ein erster Erfolg vermeldet werden, denn das Gymnasium blieb im neuen fünften Jahrgang innerhalb der genehmigten Sechszügigkeit.  

Doch der Blick richtet sich jetzt schon weiter nach vorne. Um den Schülerinnen und Schülern der beiden IGSen in sechs Jahren eine Sekundarstufe II zu bieten, soll im Gebäude des alten Schulzentrums in Walsrode ein Campus entstehen. Hierzu hat der Landkreis eine Beratungsfirma beauftragt, welche möglichst viele Synergieeffekt mit allen vor Ort ansässigen Schulen, der Stadt Walsrode, der VHS Heidekreis, der Heidekreis-Musikschule und örtlichen Vereinen, wie dem TV Jahn Walsrode herausarbeiten soll, um ein inhaltliches und pädagogisches Nutzungskonzept zu entwickeln.  

Dieses wurde im September 2024 im Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur vorgestellt. Hierbei wurden die benötigten Flächen und Räume definiert und dienen so als Grundlage für alle weiteren Entscheidungen sowie die architektonische Planung. Im nächsten Schritt ist nun eine Umsetzung der Bedarfe nach technischen und wirtschaftlichen Aspekten zu prüfen und die Finanzierung mit den Beteiligten abzustimmen.

Im Amtsblatt Nr. 06/2024 wurde die neue Satzung über die Festlegung von Schulbezirken in der Trägerschaft des Landkreises Heidekreis verkündet.

Auch im Schuljahr 2024/25 wird für Schülerinnen und Schüler der 1. bis 10. Klassen der allgemeinbildenden Schulen und für anspruchsberechtigte Vollzeitschülerinnen und Vollzeitschüler der berufsbildenden Schulen im Heidekreis, die noch keinen Sekundarabschluss II besitzen, teilweise das Deutschlandticket zur Sicherstellung der Beförderung genutzt. Dies betrifft alle Anspruchsberechtigten, die die Bahn nutzen oder deren erster Wohnsitz (bei Nutzung des Linienbusverkehrs) 5 beziehungsweise 6 Zonen von der Schule entfernt liegt.

Die Schülerinnen und Schüler die bereits im Schuljahr 2023/24 ein Deutschlandticket als Chipkarte des HVV erhalten haben und deren Anspruch auch im Schuljahr 2024/25 besteht, können das bestehende Ticket weiter nutzen. Für Diejenigen, die im Schuljahr 2024/25 keinen Anspruch mehr haben, wird das Ticket zum Ende des Schuljahres (31. Juli 2024) automatisch vom Heidekreis gekündigt.

Neue Anspruchsberechtigte erhalten ab dem Schuljahr 2024/25 eine Chipkarte des HVV, als Deutschlandticket, über die Sekretariate der Schulen. Gleiches gilt für die Schülerinnen und Schüler, die bisher ein digitales Deutschlandticket über den Heidekreis genutzt haben. Dieses wird zum 31. Juli 2024 vom Heidekreis gekündigt. Alle Fahrkartenberechtigten der Zonen 1 bis 4 (maßgebliche Entfernung vom 1. Wohnsitz zum Schulort), die den Wunsch haben ein Deutschlandticket zu erwerben, werden vom Landkreis Heidekreis unterstützt.

Hierzu gilt folgendes Vorgehen:
Die volljährigen Schülerinnen und Schüler, bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten, senden bis zum 14. Juni 2024 eine E-Mail an
schuelerfahrkarte@heidekreis.de und teilen mit, dass sie sich eigenständig ein Deutschlandticket beschaffen und für das Schuljahr 2024/25 auf die Busfahrkarte verzichten.

In der E-Mail ist es wichtig, dass der Name, Vorname und die Anschrift des Fahrkartenberechtigten sowie die Schule genannt werden. Der Heidekreis wird beim Erwerb des Deutschlandtickets den Anteil, der dem Heidekreis entstehenden Kosten, für eine Busfahrkarte erstatten. Die Auszahlung erfolgt anteilig auf Antrag nach 6 Monaten und unter Vorlage von Nachweisen zum Erwerb des Deutschlandtickets. Nach weiteren 6 Monaten wiederum unter Vorlage von Nachweisen zum Erwerb des Deutschlandtickets. Der Antrag wird hierzu rechtzeitig auf der Homepage des Landkreises Heidekreis zur Verfügung gestellt. Schülerinnen und Schüler der Zonen 1 bis 4, die im Schuljahr 2023/24 dieses Angebot genutzt haben, müssen für das kommende Schuljahr einen neuen Antrag stellen.

Wie hoch der Erstattungsbetrag des Heidekreises für die jeweilige Zone ist, kann auf der Homepage der Verkehrsgemeinschaft Heidekreis unter www.verkehrsgemeinschaft-heidekreis.de oder beim Landkreis Heidekreis unter der Rubrik "Schülerfahrtkosten" eingesehen werden.
Hier sind entsprechende Wohnorte mit Schulorten und Preistabellen der Zonen hinterlegt.

Die Demokratie muss gestärkt werden und das kann die Schule nicht allein. Dies ist ein Zitat von Prof. Dr. Marc Partetzke, der an der Universität Hildesheim Politikdidaktik und Politische Bildung lehrt. Er hielt Anfang März 2024 einen Vortrag im Heidekreis. Das war der Auftakt für eine Workshop-Reihe zum Thema „Demokratiebildung“, die vom Landkreis Heidekreis für Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal in diesem Jahr angeboten wird.

Was beinhaltet die Workshop-Reihe "Demokratiebildung?
Wie kann man sich gegen Stammtischparolen wehren, wie kann Antisemitismus erkannt werden oder wie können Lehrkräfte die Arbeit ihrer Schülervertretungen unterstützen ... dies sind einige Inhalte die thematisiert werden.

Die Veranstaltungen finden zwischen April und Dezember 2024 statt. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Für eine Anmeldung nutzen Sie bitte vorrangig das Veranstaltungstool des Heidekreises unter https://veranstaltungen.heidekreis.de/events/17 . Alternativ können Sie eine E-Mail schreiben an f.seuberth@heidekreis.de.

Der Startschuss fiel 2018 mit einem Fachforum im Rahmen des Masterplans Bildung, seit Februar 2022 stehen die fünf Modellschulen für den Start ins Pooling fest und nun geht es los. Allen Beteiligten der Modellschulen, Projektträger, des Regionalen Beratungszentrum Inklusion und der Kreisverwaltung ist es in intensiven Monaten des Austauschs gelungen, miteinander Rahmenbedingungen abzustecken, die das Infrastrukturmodell ermöglichen.

Im Juni 2023 trafen sich alle Beteiligten ein letztes Mal vorm Start. Die Verträge zwischen den fünf Modellschulen und den Lebenshilfen Soltau und Walsrode wurden nunmehr unterschrieben. Worum geht´s?  

Unsere Modellschulen ...
... haben sich bereit erklärt, die Schulassistent*innen als festen Bestandteil dauerhaft ins Schulteam zu integrieren. Gemeinschaftlich wird mit Beginn des Schuljahres 2023/24 geschaut, wo und in welchem Umfang Unterstützung gebraucht wird. Der Einsatz der Schulassistent*innen erfolgt damit flexibel und bedarfsgerecht. Der starre Rahmen der zunächst erforderlichen Diagnostik, Begutachtung und abschließend festen Zuordnung mit fix definiertem Stundenumfang am einzelnen Kind entfällt. Die Grundschulen Süd (Walsrode) und Buchholz, die Grund- und Oberschule Bispingen, die Oberschule Hodenhagen sowie die Hauptschule Munster freuen sich auf den Start nach den Sommerferien. Nach intensiver Auseinandersetzung mit Konzeption und Umsetzungsmöglichkeiten in jeder einzelnen Schule gilt es nun praktische Erfahrungen zu sammeln.

Unsere Projektträger …
… die Lebenshilfen Soltau und Walsrode können ihren Mitarbeiter*innen mit dem neuen Modell sichere Arbeitsverträge und feste Zuordnungen zur jeweiligen Schule bieten. Sicherheit und Verlässlichkeit schaffen klare Aufgaben für die Schulassistent*innen, die nun ankommen und bleiben dürfen.

Für alle heißt es: Miteinander neue Wege gehen
Inklusion wird immer wichtiger und engagierte Schulassistent*innen (Schulbegleitung) sind unverzichtbar, um in Unterricht und Schulalltag gleichberechtigte Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen. Sie sind es, die in der Schule unterstützen und begleiten, sodass gemeinsames Lernen gelingt. Wer allein nicht weiterkommt, dem wird geholfen - davon profitieren alle im Schulteam. Gegenseitige Unterstützung der Lernenden untereinander und Eigenständigkeit werden gefördert und eine Stigmatisierung durch die direkte Zuordnung der Unterstützungskraft entfällt. Jede*r braucht mal Hilfe und jede*r darf helfen - inklusive Kompetenzen werden im Gesamtsystem gefördert und entwickelt.

Im Zuge des „Masterplans Bildung“ haben Vertreterinnen und Vertreter der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der Volkshochschule Heidekreis, der Agentur für Arbeit Celle und des Landkreises einen „Kodex für gute Ausbildung“ erarbeitet. Die Inhalte wurden mit Auszubildenden der Berufsbildenden Schulen Soltau und Walsrode abgestimmt.

Im Mittelpunkt des Bestrebens für gute Ausbildung im Heidekreis steht der gegenseitige vertrauensvolle und respektvolle Umgang miteinander, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und sexueller Orientierung. Dazu gehört die Schaffung einer guten Ausbilder-Auszubildenden-Beziehung. Es ist selbstverständlich, sich an die rechtlichen Grundlagen (beispielweise Jugendarbeitsschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz, Berufsbildungsgesetz) zu halten und auf zeitgemäße Bedürfnisse der Auszubildenden ebenso wie auf ihre Anregungen einzugehen.

Die duale Ausbildung ist ein wesentlicher Baustein der Fachkräftesicherung. Der „Kodex für gute Ausbildung“ richtet sich an Ausbildungsbetriebe im Heidekreis mit dem Ziel, folgende Qualitätsmerkmale mit uns zu teilen und umzusetzen.

Ausbildungsorganisation

  • Es wird eine klare Ausbildungsstruktur mit festen und transparenten Inhalten und Abläufen geschaffen.
  • Für jeden Auszubildenden wird ein betrieblicher Ausbildungsplan erstellt und umgesetzt. Dieser wird den Auszubildenden zu Beginn der Ausbildung ausgehändigt.
  • Jede Auszubildende und jeder Auszubildende hat im Betrieb mindestens eine feste Ansprechperson, die hierfür ausreichend Zeit erhält.
  • Es wird eine individuell angemessene Prüfungsvorbereitung und -begleitung während der Arbeitszeit gewährleistet.
  • Auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Anzahl von Auszubildenden und den beschäftigten Fachkräften, entsprechend der Empfehlung des BIBB über die Eignung der Ausbildungsstätten, wird geachtet.
  • Die Auszubildenden führen keine ausbildungsfremden Tätigkeiten aus.
  • Auszubildenden werden kostenlos die erforderlichen Ausbildungsmittel zur Verfügung gestellt, insbesondere Fachliteratur, Werkzeuge, Werkstoffe, Arbeitskleidung etc.
  • Mit der Berufsschule der Auszubildenden ist partnerschaftlich zu kooperieren. Es wird frühzeitig und nicht nur im Konfliktfall die Beratungsmöglichkeiten der Kammern, der Berufsschulen, der Jugendberufsagentur an den BBS´en und der Arbeitsagentur genutzt.
  • Sofern die gesetzlichen Grundlagen erfüllt sind, werden die Auszubildende unterstützt, eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) zu wählen, sie werden auf  Kosten des Arbeitgebers dahin gehend geschult und für diese Arbeit freigestellt.

Ausbildungszeit

  • Das Arbeitszeitgesetz, das Jugendarbeitsschutzgesetz bzw. an tarifvertragliche Regelungen werden eingehalten. Sollte es in Ausnahmefällen vorkommen, dass Überstunden geleistet werden müssen, werden diese entweder vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen. Die Freizeit der Auszubildenden wird respektiert. Das gilt auch und besonders bezüglich ihrer mobilen Erreichbarkeit.

Feedback

  • Die Auszubildenden führen ihre Ausbildungsnachweise (Berichtshefte) während der Arbeitszeit.
  • Auf Grundlage des Berichtshefts werden - mindestens alle vier bis sechs Wochen - konstruktiv-wertschätzende Feedback-Gespräche mit den Auszubildenden geführt. Dafür wird sich ausreichend Zeit genommen. Zudem sind sind dabei die Bedeutung und der Wert einer vertrauensvollen Beziehung wichtig, zu der das gegenseitige Eingehen auf Anregungen gehört.
  • Auszubildenden werden für gute Arbeit / gute Ergebnisse gelobt.

Planungssicherheit
Auszubildende haben rechtzeitig, mindestens 3 Monate vor Ablauf des Ausbildungsvertrags, Planungssicherheit bezüglich ihrer Übernahme zu bekommen.

Interesse geweckt?
Die ersten zehn Ausbildungsbetriebe im Heidekreis unterstützen den Kodex für gute Ausbildung bereits und gehen damit die Selbstverpflichtung ein, nach den definierten Standards in ihrem Betrieb auszubilden.

Sie interessieren sich für den Kodex für gute Ausbildung? Dann sprechen Sie die Vertreterinnen und Vertreter des Beirates gerne an, denn der Beirat begleitet die Betriebe.

Ihre Ansprechpersonen:

Gerne nehmen wir Ihre Anmeldung digital über das Veranstaltungsportal entgegen. 

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Kurzanleitung zur Benutzung des Veranstaltungsmanagement
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Kodex-Plakette
Logo Bildungskommunen
Logo Bundesmininsterium für Bildung und Forschung
Logo EU

Informationen aus der Bildungsregion

Seit Dezember 2022 ist der Heidekreis eine sogenannte „Bildungskommune“ und erhält nun für insgesamt sechs Jahre Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Personal für das Projekt ADLER (Analog Digitale Lernwelt) ist nun komplett und bereits motiviert in die Arbeit eingestiegen.

Einen Schwerpunkt des Projekts, die Entwicklung eines kommunalen, digitalen Bildungsportals, verantwortet Frederike Kaiser. Wie kann Bildung im Heidekreis allen Interessierten besser zugänglich gemacht werden? Wie bekommen Personen für sie relevante Informationen? Dies sind unter anderem Fragen, die die Kindheitspädagogin im Rahmen des Projekts intensiv unter die Lupe nehmen wird.  

Um den zweiten Schwerpunkt des Projekts, Bildung für nachhaltige Entwicklung, kümmern sich Frederike Kaiser und Diplom-Pädagogin Tina Rühlmann gemeinsam mit dem Realschullehrer und Bildungskoordinator Frank Seuberth und dem Leiter der Stabsstelle Schulverwaltung, Bildung und ÖPNV, Jürgen Haarstick. Eine Bildungskonferenz im Oktober 2023 hat zu diesem vielschichtigen Thema viele Impulse geliefert und stieß auf reges Interesse im Heidekreis.

Weitere Netzwerktreffen und verschiedene Aktionen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit sind für das laufende Jahr in Planung.

Kontakt:
Frederike Kaiser
Tel.: 05191-970 835
E-Mail: f.kaiser@heidekreis.de

Tina Rühlmann
Tel.: 05191-970 727
E-Mail: t.ruehlmann@heidekreis.de

Wir sitzen alle im selben Boot: Rudern wir auch in die gleiche Richtung?

Der Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule stellt für viele Kinder und Eltern einen besonders wichtigen Übergang dar. Da es in Niedersachsen keine verbindliche Empfehlung für den Schulbesuch nach Klasse vier mehr gibt, sind Eltern mit ihren Kindern dran, die Entscheidung für die weiterführende Schule selbst zu treffen. Dabei unterstützen Lehrkräfte und Infoveranstaltungen an Schulen. Was hilft Eltern und Kindern bei der Schulwahl besonders? Welche Informationen brauchen sie und wann ist ein guter Zeitpunkt, Kinder und Eltern zu informieren?

Beim Fachforum Elternarbeit am Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule am 17. April 2023 im Hotel Park Soltau diskutierten Elternvertretungen, Lehrkräfte, Schulleitungen und sozialpädagogische Fachkräfte, welche Lösungen bereits gut funktionieren und was noch optimiert werden kann.

Ellen Vieler, die am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik der Universität Würzburg lehrt, stellte dabei zunächst in ihrem Vortrag dar, dass der Übergang von der Grundschule für Eltern und Kinder eine Entwicklungsaufgabe ist, die sie bewältigen müssen und die viele als belastend empfinden. Besonders gut schafften dies Eltern, die gut informiert sind, sich gegenseitig austauschen und unterstützen, dies gelte auch vor allem für Familien mit Migrationshintergrund.

Supervisorin und Coach Eva Blum stellte im Anschluss die Arbeit der Elternstiftung Baden-Württemberg vor, die Elternvertretungen schult und Fortbildungen sowie Telefonsprechstunden anbietet. Sie beschrieb den Übergang als eine Fahrt mit dem Ruderboot: Wenn alle in die gleiche Richtung rudern, kommt das Boot ins Ziel, andernfalls dreht es sich im Kreis.

In zwei Workshops wurden die fast 40 Teilnehmenden dann selbst aktiv. Im Workshop mit Ellen Vieler ging es darum, wie und vor allem wann die Vielfalt des Bildungssystems am besten kommuniziert werden sollte. Aktuell wird dies in den meisten Grundschulen in Klasse drei und vier gemacht. Ein früherer Zeitpunkt, um über die verschiedenen Optionen zu informieren, schien den meisten Workshop-Teilnehmer*innen wünschenswert. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass viel zu häufig Kinder auf das Gymnasium geschickt werden, denen es an einer anderen Schule besser ginge. Und dies auch, weil vielen Eltern nicht klar sei, dass ein Abitur auch über den Besuch einer anderen Schule als dem Gymnasium möglich ist. „Viele Wege führen zum Abitur und noch viel mehr Wege zum beruflichen Glück, dass in ganz unterschiedlichen Bedürfnissen liegen kann. Kinder und Jugendliche sollten gern zur Schule gehen, um später auch für sich gut über weitere Wege entscheiden zu können“, sagte Kreisrätin Cornelia Reithmeier, die auch aus eigener Erfahrung als Mutter und ehemalige Schülerin für Vertrauen in die durchlässigen und vielfältigen Bildungsmöglichkeiten warb.

Eva Blum sammelte in ihrem Workshop „gute Gründe“, warum Eltern nicht erreichbar sind und Ideen, wie Kontakt doch gelingen kann. Die Teilnehmenden wünschten sich Maßnahmen zur Stärkung der Elternvertretungen und anschauliches Informationsmaterial. Frühzeitige Kommunikation auf allen Kanälen sowie die Ausbildung von Elternmentor*innen waren weitere Punkte auf dem imaginären „Wunschzettel“.

Der Heidekreis wird die Ergebnisse des Fachforums jetzt auswerten und als ersten Schritt die eigenen Informationen überarbeiten.

Präsentationen zum Download:

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"Elternarbeit im Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen" (PDF) von Ellen Vieler 
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"Möglichkeiten der Elterneinbindung am Übergang" (PDF) von Eva Blum
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"Sind schwer erreichbare Eltern wirklich schwer erreichbar" (PDF) von Eva Blum
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Die Broschüre "Lernorte im Heidekreis" gibt Einblicke in die Vielfalt der zahlreichen Orte und Einrichtungen, die das lebenslange Entdecken, Staunen, Begreifen und Lernen ermöglichen. Es werden die Lernorte 

  • Kunst und Kultur,
  • Natur und Umwelt und
  • Wissenschaft und Technik

angesprochen. Schauen Sie gerne hinein und lassen Sie sich inspirieren.

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Lernorte im Heidekreis
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Seit der ersten Bildungskonferenz im Oktober 2007 verfolgt der Heidekreis das Ziel eines abgestimmten Handelns aller Akteure innerhalb der Bildungslandschaft. Ein weiterer wichtiger Impuls war die Gründung des Vereins zur Verbesserung der Bildungschancen im Heidekreis e. V. mit dem Landrat als Vorsitzenden.

Mit dem Beschluss des Leitbildes der Bildungslandschaft im Kreistag und der Konstituierung der Strategiegruppe Bildung wurden wesentliche Meilensteine zur strukturellen Entwicklung der Bildungslandschaft erreicht. Die Entwicklung bis 2015 wurde in der Broschüre "Der Weg zur Bildungslandschaft Heidekreis" festgehalten. Das Leitbild haben die Städte und Gemeinden sowie zahlreiche Schulen unterschrieben.

Eine inhaltliche Ausgestaltung findet im Rahmen des Prozesses Masterplan Bildung statt.

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Leitbild Bildungslandschaft
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Broschüre "Der Weg zur Bildungslandschaft Heidekreis"
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Der Masterplan Bildung ist ein Gesamtansatz zur Verbesserung der Bildungssituation im Heidekreis. Er unterteilt sich in "strategische Maßnahmen" und "operative Maßnahmen". Strategische Maßnahmen vertiefen einen bestehenden oder etablieren einen neuen Ansatz und sind im Regelfall mit der Bereitstellung von Ressourcen verbunden. Operative Maßnahmen können in der täglichen Arbeit (der Kreisverwaltung) umgesetzt werden.

2013 hat die Strategiegruppe Bildung als Steuerungsgremium für die Bildungslandschaft Heidekreis erstmals neun strategischen Maßnahmen aus den Bereichen frühkindliche Bildung, schulische Bildung und Übergang Schule-Arbeitswelt aufgestellt. Der Masterplan Bildung wurde 2013 vom Kreistag verabschiedet und bei der Bildungskonferenz der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Fortschreibung des Masterplans Bildung 2017/2018 war die erste Agenda der Strategiegruppe Bildung nach ihrer erneuten Konstituierung nach den Kommunalwahlen. Die Fortschreibung erfolgte unter den Überschriften "Strukturen verstetigen" und "Das Bild vervollständigen". Die fundierte Datengrundlage zur Fortschreibung wurde durch das Bildungsmonitoring über ein neues Produkt - den Bildungsbericht kompakt - 2017 bereitgestellt. Hierbei werden wichtige Indikatoren komprimiert auf jeweils einer Seite dargestellt.

Der Masterplan Bildung 2.0, dessen Kern zehn neue oder neu ausgerichtete strategische Maßnahmen sind, wurde schließlich im Dezember 2018 vom Kreistag verabschiedet. Begleitet wurde der Entwicklungsprozess durch Prof. Dr. Herbert Asselmeyer von der Universität Hildesheim. Neben der Strategiegruppe Bildung haben in Fachforen Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen für Bildung verantwortlichen Institutionen an der Entwicklung der strategischen Maßnahmen mitgewirkt.

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Übersicht über alle nun vom Masterplan Bildung erfassten strategischen und operativen Maßnahmen
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Präsentation, die den Weg zur Erarbeitung des Masterplans Bildung 2.0 darstellt
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Das Bildungsmonitoring sowie die Prozessentwicklung und -begleitung erfolgen über die Stabsstelle Schulverwaltung und Bildung, ÖPNV. Die Stabsstelle führt die Aufgaben des Bildungsmonitorings und -managements aus dem Bildungsbüro Heidekreis fort, das von 2008 bis 2014 durch Förderprojekte getragen wurde. Fünf Bildungsberichte sind bereits erschienen. Die letzten beiden können Sie nachfolgend aufrufen.

Der fünfte Bildungsbericht „Bildung und Inklusion im Heidekreis“ wird nach einem Zeitraum von fünf Jahren seit dem letzten umfassenden Bildungsbericht von 2019 erstmals mit einem Schwerpunkt-Thema vorgelegt. Wie ist es um die Inklusion in den Kindertagesstätten und Schulen im Heidekreis bestellt? Wie viele junge Menschen schaffen keinen Schulabschluss und wie können wir sie noch besser dabei unterstützen, ihren beruflichen Weg und ihren Platz im Leben zu finden? Der Bildungsbericht schafft damit erneut Transparenz und zeigt über längere Zeitverläufe, wie sich einzelne Kennzahlen entwickelt haben. Er kann damit als Grundlage für weitere Steuerungsprozesse in der Bildungslandschaft Heidekreis dienen.

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Fünfter Bildungsbericht
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Vierter Bildungsbericht
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Informationen zur trägerneutralen Bildungsberatung finden Sie hier.

Zentrale „Treffpunkte“ für die gesamte Bildungslandschaft Heidekreis sind die Bildungskonferenz und der Tag der Bildung und Kultur, die im jährlichen Wechsel stattfinden. Weitere Informationen finden Sie im Bereich Bildungskonferenz.

Zur Förderung der Zusammenarbeit der Schulen in der übergreifenden Fortbildung der dort tätigen Personen wurde 2012 der Bildungsfond Heidekreis gegründet. Finanziert werden aus dem Bildungsfond schulübergreifende Projekte innerhalb der Bildungslandschaft.

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Broschüre "Der Bildungsfonds Heidekreis"
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Antragsformular zur Förderung
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Schulleiterklausurtagungen der Bildungslandschaft Heidekreis finden seit dem Jahr 2014 alljährlich statt. Hier bietet sich sämtlichen Schulleitungen der Schulen im Heidekreis die Möglichkeit, zwei Tage lang intensiv mit Kolleginnen und Kollegen Bilanz zu ziehen und Maßnahmen sowie Visionen für die schulische Zukunft zu entwickeln. In intensiver Arbeitsatmosphäre werden umfassende Inhalte erörtert und entwickelt. So etwa die Themenbereiche „Übergänge“, „Inklusion“ und „Ganztägig lernen“. Neben Impulsvorträgen namhafter Referenten wie etwa des Filmemachers und Journalisten Reinhard Kahl sowie von Expertinnen und Experten aus der Niedersächsischen Landesschulbehörde und aus der Praxis findet sich Zeit für den Austausch. Dieser findet sowohl in schulformspezifischen als auch in regionalen Arbeitsgruppen statt und ermöglicht somit das Entwickeln maßgeschneiderter Konzepte sowie das Formulieren erster Maßnahmen. Um die Nachhaltigkeit dieser ergiebigen Arbeitstreffen zu gewährleisten, werden alle Inhalte im Rahmen zukünftiger Schulleiterklausurtagungen erneut aufgegriffen und in Form von Veranstaltungen des Bildungsfonds Heidekreis flächendeckend verankert. Der Erfolg gibt den Treffen recht: Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Bildungslandschaft kommen hier alljährlich zusammen.

2024: In diesem Jahr stand das Thema "Schule von morgen und für Menschen von morgen gestalten: Künstliche Intelligenz trifft auf Empathie" auf der Agende. Informationen zur Veranstaltung sowie die Präsentationen stehen nachfolgend für Sie bereit

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Informationen zur Veranstaltung
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"Schule von morgen und für Menschen von morgen gestalten: Künstliche Intelligenz trifft auf Empathie“ von Stefan Ruppaner
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"Digitale Strukturen und KI - KGS Pattensen"
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"Künstliche Intelligenz in Schule und Klassenzimmer" von Hauke Tongers
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"Workshopreihe Demokratiebildung" von Frank Seuberth
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2023: Bei der diesjährigen zehnten Schulleiterklausurtagung ging es um das Thema "Ganztag". 

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Ausführungen zur Veranstaltung
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"Organisation des Ganztags an seiner Schule" von Jean-Marie Greven aus Belgien
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"Neue Organisation zur Unterbringung von wesentlich mehr Schüler*innen im Ganztag" vom Stadtschulamtes Frankfurt 
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2022: Die Schulleiterklausurtagung hat das Thema "Zukunftsfähige Schule" beleuchtet.

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Informationen zur Veranstaltung
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2022: Die Schulleiterklausurtagung stand im Zeichen "Schule 2030 - ein gemeinsamer Blick in die Zukunft". 

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Kurze Zusammenfassung der Tagung
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"Heidekreis-Erklärung für gelingende schulische Übergänge

Im Februar 2018 haben im Rahmen der Fortschreibung des Masterplans Bildung für den Heidekreis über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schulen, des Kreisschülerrats, des Kreiselternrats, der Niedersächsischen Landesschulbehörde, der Kreisverwaltung sowie der Städte und Gemeinden am "Fachforum schulische Bildung" teilgenommen und Gelingensfaktoren für schulische Übergänge gesammelt. Die Ergebnisse dieses Fachforums wurden aufbereitet und in der Strategiegruppe Bildung als Steuerungsgremium der Bildungslandschaft Heidekreis erörtert. Viele gute Maßnahmen zur Gestaltung der Übergänge bestehen bereits an den Schulen. Mit der "Heidekreis-Erklärung" konnte der Status quo gemeinsam erarbeitet und festgehalten werden. Die "Heidekreis-Erklärung" wurde im Rahmen der Schulleiterklausurtagung, die vom 4. bis 5. März 2019 in Schneverdingen stattfand, von den Schulleitungen unterzeichnet.
Etwa 80 % der Schulen im Heidekreis haben sich bereits angeschlossen.

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Heidekreis-Erklärung
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Grafik Gremienstruktur

Perle - Haltung und inneren Kompass entwickeln

Psychosoziale Gesundheit ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Thema im Heidekreis. Das Wohlbefinden der Kinder im Blick zu haben und zu fördern ist schon länger Bestandteil der Bildungslandschaft. Nach Corona ist dieser Aspekt aber noch stärker in den Fokus gerückt.

Das PERLE-Netzwerk, seit 2015 ein fester Baustein in der Bildungslandschaft Heidekreis, beschäftigt sich intensiv mit dem Übergang von der KITA in die Schule. In dem Programm nehmen pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte der Kitas und Grundschulen der Stadt Walsrode und der Vogelparkregion an der PERLE-Langzeit-Fortbildung teil. Diese nimmt primär nicht die Probleme und Stolpersteine des Übergangs in den Fokus, sondern die einzelnen Personen dahinter. Sprich: jedes Kind, die Eltern, die pädagogischen Fachkräfte und die Lehrkräfte.

Nun traf sich eine Reisegruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter von Grund- und Oberschulen, Kindertagesstätten, der Volkshochschule Heidekreis, der Stadt Walsrode und dem Landkreis Heidekreis in Götzis/Österreich mit den Entwicklern des Lebenskompetenzprogramm für KITA und Grundschule „Gemeinsam Stark Werden“, der Weitblick GmbH, um eine Zusammenarbeit auszuloten. Nach der 11-stündigen Anreise der 16-köpfigen Gruppe wurde beim Kennenlernen schnell deutlich, dass es mit den österreichischen und schweizerischen Kolleginnen und Kollegen matcht – trotz verschiedener Bildungssysteme war die Gruppe von 30 Personen in ihrer Haltung zu Bindung und Bildung verbunden.

Abgeschlossen wurde der erste Tag mit einem einstündigen Impuls zur psychosozialen Gesundheitsförderung aus Sicht der existenziellen Pädagogik.
Sowohl PERLE als auch „Gemeinsam Stark Werden“ verfolgen diesen Ansatz. Pädagoginnen und Pädagogen aus Kita und Schule begleiten Kinder und
Jugendliche dabei, sich die Fähigkeiten anzueignen, kompetent mit ihrem Leben und mit sich umzugehen.

Mit der Fragestellung „Was macht Kinder stark?“ startete die Gruppe mit Dr. Christoph Kolbe in den darauffolgenden Tag. Kinder würden in eine fertige Welt hineingeboren, in der die Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung nahezu grenzenlos seien. Das sorge nicht nur bei Kindern und Jugendlichen für Überforderung. Durch PERLE und „Gemeinsam stark werden“ werden sowohl pädagogische Fach- und Lehrkräfte, als auch die Kinder in ihrer reflektierten Selbst- und Fremdwahrnehmung, ihrer emotionalen Verbundenheit, ihrer gewissenhaften Entscheidungsfähigkeit und ihrer autarken Handlung gefördert.

Das Programm „Gemeinsam Stark Werden“ soll als Ergänzung zu PERLE als Pilotprojekt im Heidekreis im Oktober starten. Multiplikatorinnen und
Multiplikatoren werden ausgebildet, die das Programm in die Kitas und Schulen tragen. Durch mehr als 200 praktische Übungen erlernen Kinder zum Beispiel mehr Vertrauen, Achtsamkeit, Empathie und Sinnerleben. In Österreich wird „Gemeinsam Stark Werden“ im gesamten Land bereits in den Grundschulen umgesetzt. Seit Kurzem gibt es das Programm angepasst auch für Kinder im Kita-Alter. Die wissenschaftliche Evaluation ist bereits durchgeführt worden. Die vierjährige Wirksamkeitsprüfung hat gerade begonnen und wird im Jahr 2028 abgeschlossen sein.

Ebenfalls von der Weitblick GmbH ist das Weltklimaspiel entwickelt worden, welches ein interaktives dreitägiges Brettspiel rund um das Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit ist. Der Entwicklungsprozess startete 2019 und ist mittlerweile abgeschlossen. Das Weltklimaspiel ermöglicht das Verständnis der komplexen Klimakrise spielerisch nachzuvollziehen. In Deutschland werden erstmalig Schülerinnen und Schüler der Felix-Nussbaum-Schule Walsrode und der Londy-Schule Rethem die Simulation erproben.

Bisher wurde das Spiel 44 Mal in Österreich von jungen Menschen ab 10 Jahren und jungen Erwachsenen gespielt – Auswirkungen des Klimawandels werden erkannt und das eigene Handeln dabei reflektiert.

Begeistert von den Impulsen aus dem deutschsprachigen, Ländergrenzen Überschreitenden Austauschs machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am dritten Tag wieder auf die Rückreise in den Heidekreis. Das Bewusstsein, dass die Probleme in allen drei Ländern da sind und es Menschen gibt, die mit Engagement diesen begegnen, verbindet nachhaltig.

Das PERLE-Projekt zum Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule wird seit 2015 in Walsrode und in der Vogelparkregion durchgeführt. Das PERLE-Netzwerk realisiert nachhaltig und gelingend den Übergang jedes Kindes. 

Weitere Informationen dazu können Sie der Broschüre (PDF) entnehmen.

„Eine Perle für den Heidekreis“ - Perle Netzwerk hat Vorbildcharakter

Die Preisverleihung des Deutschen Kita-Preises 2020 fand als Online-Veranstaltung statt. Ursprünglich geplant war sie als festliche Veranstaltung in Berlin. Da diese coronabedingt ausfallen musste, kamen Landrat Manfred Ostermann, Helma Spöring, Bürgermeisterin der Stadt Walsrode, Mitglieder des Netzwerks PERLE und weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Politik, der Stadt Walsrode und dem Heidekreis sowie der Niedersächsischen Landesschulbehörde in Stadthalle in Walsrode zusammen, um gemeinsam die Preisverleihung zu verfolgen. Die Preise für die Bündnisse gingen in andere Kommunen - doch der „PERLE-Weg“ geht weiter.

Wolfgang Puschmann, Initiator des PERLE-Netzwerks und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Walsrode, begrüßte die rund 20 Anwesenden und stellte das Netzwerk PERLE vor. Gemeinsam arbeitet dieses seit rund fünf Jahren am gelingenden Übergang von der Kita in die Grundschule. Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte nehmen zunächst ein Jahr lang an der Langzeitfortbildung PERLE (Personales Leadership nach Dr. Christoph Kolbe) teil, um dann gemeinsam am Anliegen des pädagogischen Alltags in den Einrichtungen in einem wachsenden Netzwerk zu arbeiten. Entwickelt hat sich eine Kommunikation und Haltung auf Augenhöhe. Und PERLE kann noch mehr: Seit kurzer Zeit nimmt die Felix-Nussbaum-Schule, Oberschule in Walsrode, am Netzwerk teil, um gemeinsam den weiteren Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule gelingend zu gestalten. Landrat Manfred Ostermann verwies darauf, dass das Thema „Übergänge“ ein nachhaltiges in der Bildungslandschaft Heidekreis ist. Bereits im Jahr 2011 gab es eine Bildungskonferenz hierzu, im Masterplan Bildung ist es sogar verankert. Gudrun Pieper, MdL, freute sich sehr über das durch PERLE bereits Erreichte, zumal die frühkindliche Bildung einen hohen Stellenwert hat. Auch die Europaabgeordnete Lena Düpont und der Bundestagsabgeordnete für den Heidekreis Lars Klingbeil ließen es sich nicht nehmen, Videobotschaften nach Walsrode zu senden. Gemeinsam stellten sie fest: „Allein, dass Sie unter die zehn Finalisten deutschlandweit gekommen sind, ist eine hervorragende Würdigung Ihrer bisherigen Leistung.“ Augenzwinkernd schob Lars Klingbeil hinterher: „Noch lieber hätte ich natürlich mit Ihnen gemeinsam in Berlin gefeiert!“ Die Bildungskoordinatorin der Bildungslandschaft Heidekreis Alexandra von Plüskow-Kaminski, die das Netzwerk PERLE gemeinsam mit Wolfgang Puschmann koordiniert, würdigte dessen Leistung als Initiator des Netzwerks mit einem großen „Dankeschön!“. Für sie und die Mitglieder des Netzwerks, das durch die Steuergruppe PERLE mit sechs Personen vertreten war, ist PERLE sein Geschenk an die Region.

Durch die Preisverleihung führte der Moderator Sven Lorig. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Elke Büdenbender betonten, wie wichtig Qualität in den Kitas vor Ort gerade jetzt in Zeiten von Corona ist. Sie lobten die Heldinnen und Helden, die Tag für Tag in den Kommunen für ein hervorragendes Miteinander und Qualität in der Bildung sorgen. Die Preise für die Bündnisse gingen in andere Kommunen. Für das Netzwerk PERLE ist das jedoch kein Grund, aufzuhören. Wolfgang Puschmann betonte stellvertretend für das Netzwerk, dass alle Akteure vor Ort „stolz sind, so weit gekommen zu sein.“ Und - in Einem ist er sich sicher: „Unser Weg geht weiter!“ In diesem Jahr gingen die ersten Preise nach Aurich an die PINGUIN Kindertagesstätte und nach Gereuth an das Bündnis „Aus der Gereuth für die Gereuth“.

Die Presseinformation vom Nds. Kultusministerium (PDF) dazu können Sie hier lesen.

PERLE-Netzwerk in Walsrode und der Vogelparkregion auf YouTube unterwegs

Vor Ort im Heidekreis ist ein Film im Rahmen des Deutschen Kita-Preises 2020 entstanden. Über YouTube ist er aufrufbar. Seien Sie gespannt und erfahren Sie mehr.

Mehr über den Deutschen Kita-Preis erfahren Sie hier. 

Eines der Schwerpunktthemen des PERLE-Netzwerks in Walsrode beim Übergang von der Kita in die Grundschule ist die Sprachförderung aller Kinder. Dabei spielt das Lesen und Vorlesen in den Einrichtungen eine große Rolle. Die ehemalige Bildungskoordinatorin Alexandra von Plüskow-Kaminski hat sich mit den beiden Teilnehmerinnen des PERLE-Netzwerks Tanja Allermann und Mascha Buchholz über das Lesen und Vorlesen mit Kindern unterhalten.

Gerade mit Blick auf die Schulfähigkeit ist das Lesen und Vorlesen mit Kindern in aller Munde. Weshalb sollten das Lesen und das Vorlesen in der Kita einen hohen Stellenwert einnehmen?

Tanja Allermann: Zum einen macht das Vorlesen sehr viel Spaß - und zum anderen ist es ein gutes Medium, um die Sprachförderung, die Sprachbildung zu praktizieren. Ganz nebenbei werden so Wortschatz und Grammatik aufgebaut. Ich finde, Bücher sind gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ein wichtiges Medium.

Mascha Buchholz: Lesen und Vorlesen haben auch noch weitere Wirkungen. Die gemütliche Atmosphäre ermutigt Kinder, zur Ruhe zu kommen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Für Vorschulkinder ist das besonders bedeutsam, denn das wirkt sich auch auf die Konzentration und Merkfähigkeit aus.
Alle Kinder erhalten hier den Zugang zur Wissenserweiterung wie etwa zu gendersensiblen oder kultursensiblen Themen oder auch zu konfliktträchtigen Themen wie Tod oder Trennung.

Wie kann ich mir das Vorlesen in der Kita vorstellen? Was machen Sie dort?

Mascha Buchholz: Oft lese ich in der Kleingruppe vor, aber auch in der gesamten Gruppe. In manchen Fällen entstehen auch 1:1-Situationen. Das mache ich beispielsweise, wenn ich einen Konflikt bei einem Kind wahrnehme. Zu dem Thema lese ich dann ein Buch mit ihm - öffne die Thematik aber nicht für die anderen Kinder. So kommen wir gut ins Gespräch. Besonders wichtig ist die Wohlfühlatmosphäre. In unserer Kita gibt es einen „Raum des Wortes.“ Hier finden die Kinder, aber auch die Erwachsenen Bücher und gemütliche Sitzgelegenheiten, um diese zu lesen.

Tanja Allermann: Bei uns ist das Lesen ist wirklich hoch im Kurs - egal, ob in der gesamten Gruppe, einer Kleingruppe oder auch 1:1. Dies kann zum Beispiel in einer Trostsituation sehr hilfreich sein. Toll sind auch die Bilderbuchkinos. Da werden die Bilder mit einem Beamer an die Wand projiziert und die Geschichte vorgelesen.
In unserer Kita haben wir eine eigene Kita-Bücherei. Hier können sich die Gruppen Bücher ausleihen, aber auch die Kinder und die Eltern. Während der Pandemie haben wir eine Aktion gestartet: „Bücherausleihe über den Gartenzaun.“ Da haben wir die Bücher zu den Kindern gebracht.
Das Medium Buch hat bei uns ganz große Präsenz.

Mascha Buchholz: Das ist bei uns auch so. Ich setze beim Vorlesen gern verschiedene Methoden ein. Das können auch Handpuppen sein, die vorlesen, oder Bilderbuchtheater, so genannte Kamishibais. Wichtig für mich ist der Dialog beim Vorlesen. Ich gehe mit den Kindern in den Dialog über Bilder und die Geschichte.
Bei uns kommt noch dazu, dass wir auch gern mehrsprachige Bilderbücher anbieten. Wir lesen das Buch erst einmal auf Deutsch, im Anschluss in einer anderen Sprache. Wir haben viele Kinder, die mehrsprachig aufwachsen in unserer Kita. Deshalb muss es sich beim Vorlesen nicht immer nur um deutschsprachige Bücher handeln. Auch daheim können mehrsprachige Bücher - auch in den Muttersprachen der Kinder - gelesen werden.

Was sollten Eltern beachten, wenn sie gemeinsam mit ihren Kindern lesen möchten?

Tanja Allermann: Mein Ratschlag ist: So früh wie möglich mit dem Vorlesen beginnen! Das Medium Buch ist ein ganz besonders wichtiges Medium. In der Familie ist das Vorlesen in gemütlicher Atmosphäre ein schönes Ritual. Häufig verbunden mit dem Zubettbringen am Abend.
Eltern sollten die Bücher dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechend auswählen. Je jünger das Kind, desto weniger Text, aber dafür umso mehr Bilder. Dabei kann man durchaus auf die Interessen der Kinder blicken oder auf aktuelle Geschehen.

Mascha Buchholz: Neben allgemeinen Tipps wie in das Gespräch gehen über Bilder und Handlung, Blickkontakt zum Kind halten, Pausen machen und eine Wohlfühlatmosphäre beim Vorlesen schaffen ist mein Universaltipp: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Die Hauptsache ist das gemeinsame Lesen. Also, einfach machen!

Welchen Tipp haben Sie abschließend noch für Eltern und alle anderen, die mit Kindern gemeinsam lesen?

Mascha Buchholz: Mein ultimativer Tipp ist der Rollenwechsel. Wenn wir Bücher öfter gelesen haben, lasse ich mir diese von den Kindern erzählen. Dabei blättern diese die Bücher durch und erzählen mir, was passiert. Sie stellen mir Fragen, die ich dann beantworte.

Tanja Allermann: Ich tauche gern in die Rollen ein, wenn ich vorlese. Arbeite mit meiner Stimme, aber auch mit meiner Gestik und Mimik. Auch lasse ich den Kindern Raum beim Vorlesen und lasse sie selbst in den Büchern blättern. Wichtig für mich ist, dass beim Vorlesen im Kopf Bilder entstehen - also innere Bilder.

Buchtipps von Tanja Allermann:

  • Britta Sabbag. Igor Lange. Der kleine Waschbär Waschmichnicht. arsEdition. 
  • Ingo Siegner. Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule (Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss, Band 1). cbj. 
  • Ken Kimura. Yasunari Murukami. 999 Froschgeschwister ziehen um. NordSüd Verlag. 

Tanja Allermann arbeitet seit 27 Jahren in der Kindertagesstätte Therese von Plato in Walsrode (Trägerschaft des Paritätischen Vereins Heidekreis e. V.). Sie ist als Erzieherin am Vormittag in einer Ganztagesgruppe tätig und seit 2013 ausgebildet als Fachkraft für Sprachkompetenzförderung und Sprachentwicklung.

Buchtipps von Mascha Buchholz:

  • Scott Stuart. Mein Schatten ist pink! Coppenrath. 
  • Suzanne Lang. Jim ist mies drauf. Loewe Verlag. 
  • Tom Fletcher. Kleines Monster, komm da raus! cbj.

Mascha Buchholz arbeitet seit 2015 als Erzieherin. Derzeit ist sie in der Kita Vorbrück mit den Schwerpunkten alltagsintegrierte sprachliche Bildung und Sprachförderung und als Multiplikatorin im Rahmen des Bundesprogramms „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ tätig.

„PERLE to go im Heidekreis“: Der Podcast des PERLE-Netzwerks